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gfwm newsletter Q4/2021

Dezember 2021 4. Quartal – 18. Jahrgang, Nr. 102 ISSN 1864-2098

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In dieser Ausgabe
Schon ist Dezember …
Editorial
von Franziska Raabe
Sonderteil KnowledgeCamp 2021 – #gkc21
Wissensmangement ist das New Normal
Lektüre für die Feiertage: Das Kuratierte Dossier zum #gkc21
Stimmen zum KnowledgeCamp 2021
Dokumentation zum KnowledgeCamp 2021
Aktivitäten der GfWM
• Erneuerte Partnerschaft – Kooperationsvereinbarung mit der DGI
• 17th International Conference on Knowledge Management 23. – 24. Juni 2022
• Mit Wissensmanagement Resilienz in KMU verbessern
• Wissens- und Innovationsmanagement: eine neue GfWM-Fachgruppe stellt sich vor
Das GfWM-Jahr 2021 …
… aus Sicht des gfwm newsletters
GfWM regional
• Frankfurt-Rhein-Main: Wissenstransfer einmal umgekehrt
Das Kurzinterview
• unsere InterviewpartnerInnen 2021 und ihre Schwerpunkte
Aktuell auf gfwm.de
• Update August bis Dezember 2021
Aus dem Netzwerk
• e-NRW Kongress 2021: „Die Digitale Dekade 2020-2030“ in NRW
• 25. Internationale Rechtsinformatik Symposion (IRIS22)
Termine
• Events und Veranstaltungen ab Januar 2022
gfwm newsletter Service + Impressum

Schon ist Dezember …

… und das bedeutet: der letzte gfwm newsletter im alten Jahr! Hinter uns liegen immer wieder unruhige Phasen und COVID-19 war auch 2021 ein andauerndes Thema, das die berufliche Arbeit und auch das Engagement für die GfWM beeinflusst hat.

Redaktion und AutorInnen ist es gelungen, alle für dieses Jahr geplanten Ausgaben des gfwm newsletters zu veröffentlichen. In jedem Quartal haben wir für Sie aktuelle Infos über die GfWM und aus dem Netzwerk zusammen gestellt. Dabei wurde das Format des Newsletters kontinuierlich weiterentwickelt.

Großen Dank an alle, die in diesem Jahr Beiträge und Hinweise geschrieben und Infos zur Verfügung gestellt haben.
Und wir bedanken uns bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für Ihr Interesse und für Ihre Rückmeldungen!

Auch im kommenden Jahr wollen wir Ihnen pünktlich und zuverlässig Neuigkeiten aus der GfWM anbieten. Bis dahin wünschen wir Ihnen erholsame Feiertage und einen erfolgreichen Start in das neue Jahr. — Bleiben Sie uns verbunden!

Stefan Zillich
Ansprechpartner und Redakteur
stefan.zillich@gfwm.de

Übrigens erhalten Sie den nächsten gfwm newsletter im Februar 2022. Senden Sie uns Ihre Rückmeldungen und Vorschläge.


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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

etwas schaffen – wenn man uns fragt, ob noch Zeit für einen kurzen Schnack ist, wäre das vor wenigen Monaten kein Problem gewesen. An der berüchtigten Kaffeemaschine schien die Zeit still zu stehen. Zu erfahren, welche Themen unser Gegenüber gerade beschäftigen, sei es beruflich oder privat, ist für unser Miteinander in der Gesellschaft und natürlich auch in unserem Verein von großer Bedeutung. Es gibt uns u.a. die Möglichkeit, über Punkte, die wir bei anderen nicht direkt verstehen, mit behutsamer Ruhe hinwegzusehen. „Sie ist gerade im neuen Job angekommen und hat den Kopf ganz woanders“; „… er unterstützt gerade sein Kind und nimmt sich dazu morgens mehr Zeit.“ Der Wunsch für Zeit mit unseren Liebsten, Zeit für gute Gespräche und Fachthemen, für leckeres Essen und für uns selbst ist mehr als eine Abschiedsfloskel auf einer Weihnachtskarte.

Gerade die Zeit für uns selbst berücksichtigen wir in dieser besonderen Zeit nicht alle gleichermaßen. Bewusster hingegen wird uns, wie sehr unser Beitrag zum gelungenen Miteinander unser aller Lebensqualität beeinflusst. Das gilt für uns in der GfWM, im Beruf, aber auch auf ganz persönlicher Ebene. Ich selbst schaffe es im Alltag oft nicht, in regelmäßigen Abständen meinem Sport nachzugehen, der meinem schreibtischgeschundenen Rücken zur nötigen Stabilität verhelfen soll. Dann, wenn der Schlitten nach dem Winterabend mit herrlich duftenden Plätzchen gezogen werden will, schmerzt der Rücken merklich. Eigentlich verwunderlich, denn als gelernte Sport- und Fitnesskauffrau müsste ich es besser wissen. Wissen allein reicht jedoch oft nicht, um unseren Alltag nach einer intensiven „Ich-muss-noch-etwas-schaffen-Phase“ wieder zurückzudrehen. Zuhören hingegen schon … zum Beispiel bei den unterschiedlichen Aktivitäten in der GfWM.

Im Namen des Vorstandes möchte ich an dieser Stelle allen Beteiligten danken, die zum gelungenen GfWM-Jahr beigetragen haben. Wie in einem Orchester gelingt ein Weihnachtslied erst im Zusammenspiel mit allen. Deshalb danke für euren Beitrag, sei es in einer Fach- oder Regionalgruppe der GfWM, im GfWM-Café, auf dem Knowledge-Camp oder bei einer der zahlreichen weiteren Aktivitäten in und für unseren Verein.

An dieser Stelle möchte ich mich auch persönlich bedanken und meine Wertschätzung für euren Energie- und Zeiteinsatz zum Ausdruck bringen. Denn es ist unser aller Lebenszeit.

Ich wünsche jedem von euch eine wunderbare Vorweihnachtszeit, in der ihr Ruhe und Zeit findet, dieses besondere zweite Pandemiejahr zu reflektieren. Was darf in 2022 eine zweite Chance bekommen? Welche Tätigkeit findet Einzug in euren Alltag? Welche Kontakte möchtet ihr wieder auffrischen und dann im neuen Jahr auch in wertschätzender Kommunikation halten? Ob die digitale Kaffeemaschine nun funktioniert oder nicht … lasst uns hinhören und das Potenzial des Augenblicks erkennen. Hören wir uns zu, teilen wir uns mit, und geben wir uns Raum, um immer wieder voneinander zu lernen und Wissensmanagement in Theorie und Praxis voranzubringen.

Mit diesen Gedanken im Rücken blicke ich optimistisch auf das nächste Jahr. Ich freue mich auf eure Infos zu geplanten Aktivitäten und bin gespannt auf eure Wünsche an uns als Vorstand.

Herzliche Grüße aus Lübeck und euch allen ruhige Feiertage und einen reflektierten Start ins neue Jahr.

Franziska Raabe

Sonderteil KnowledgeCamp 2021 – #gkc21

Wissensmangement ist das New Normal

von Andreas Matern,
Organisationsteam GfWM KnowledgeCamp

Das Motto des diesjährigen Camps schließt thematisch an das des letzten an, welches mit dem Blick zurück die Frage nach der Zukunft der Disziplin stellte. Mit der Behauptung – oder gar der Anmaßung – „Wissensmangement ist das New Normal“ stellt es die Frage nach dem Soll und Ist. Nach der Pandemiegetriebenen Parforce-Tour vom Arbeitsplatz ins Home Office und zurück in den Betrieb (und nun offensichtlich wieder zurück) fragen wir uns: Haben wir alle im Sinne des persönlichen wie organisationalen Wissensmanagements gelernt? Hat sich neben dem zwangsläufigen Upskilling, auch unser Mindset geändert? Ist, im Ergebnis dieser Erfahrungen Wissensmangement also tatsächlich zum „New Normal“ geworden?

Wissen teilen und Austausch beim #gkc21: Conceptboard & Remo im Blick

Nach dem „Wieder zurück“ im Anschluss an die dritte Welle und später dann im Bug der vierten plante das Orga-Team von vornherein erneut einen Event im weitgehend virtuellen Format. Die Auswahl der verschiedenen Tools und Plattformen für den Wissensaustausch und die Wissens(ver)teilung, Remo für Plenum, Pausen & Abendevent, sowie Microsoft Teams für die Sessions, erfolgte aufgrund unserer Lessons Learned und dem positiven Feedback der Teilnehmenden vom KnowledgeCamp 2020. Die gleichfalls positiven Erfahrungen im Umgang mit dem Conceptboard, sowohl beim #gkc20 als auch bei anderen Veranstaltungen führten zur Einführung als alleinigem Angebot zur Dokumentation der Sessions. Dieses wurde gut angenommen, wenn auch einige Teilnehmende sich die gewohnten und bis dato bewährten Google Docs zurückwünschten.

Das Orga-Team selbst wagte die Herausforderung des hybriden Veranstaltungsformats und versammelte sich in Präsenz, in der Cogneon Akademie in Nürnberg. Hier entstand in zwei Tagen die Schalt- und Sendezentrale für das Camp, von der aus, das Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente für Eröffnung, Vorstellungsrunde, Session Pitching, Barcamp Sessions, kuratiertem Track, Abendveranstaltung, Networking und Wrap-Up orchestriert wurde. Die Mitglieder, die nicht anreisen konnten, unterstützten dabei von remote aus.

Virtuelle Vorstellungsrunde mit Name, Ort, zwei Hashtags

Die Themenvorschläge der eingebrachten Sessions waren wieder vielfältig. So u.a. zu Wissenstransfer / Wissensbewahrung und Fachkräftemangel. Ein Thema schien/scheint Renaissance zu haben: Wikis im Organisationskontext, hierzu gab es mehrere Sessions. Weitere Themen: Visuelles Wissensmanagement und „Icons für Wissenstransfer“, „Gamification im Business-Kontext“ bzw. „Wissensmanagement mit Minecraft spielerisch entdecken“ (hier gab es im Rahmen des Abendprogramms die Möglichkeit mitzuspielen), einen Blick in den Stand der DIN SPEC 91443 für Wissensmanagement in KMU. Abgerundet wurde das Angebot durch Sessions wie „Was machen Wissensmanager*innen tatsächlich?“, einem Blick aufs Zertifikat Wissensmanager:in von Uni/IHK Köln, sowie mit Bezug zur GfWM, u.a. „Aktiv in der GfWM!“, dem Vorschlag neuer GfWM-Fachgruppen zu „Wissensmanagement in der Medizin“ und „Wissens- und Innovationsmanagement in der Wissenschaft“.

Wie bereits 2018 wurde das Barcamp erneut durch den Kuratierten GfWM Track zum Camp-Motto ergänzt. Auch in diesem Jahr konnten wieder namhafte Referent*innen aus Deutschland, Österreich und dem internationalen Umfeld gewonnen werden: Nick Milton, Autor des “The Knowledge Manager’s Handbook”, Stan Garfield, Christoph Greitemann (Deutsche Telekom), Max Kaiser (Österreichische Nationalbibliothek), Katharina Lobeck und Tobias Dierks (GIZ), sowie Nina Pflugfelder (TU Chemnitz).

Ebenfalls in diesem Jahr wurde ein neuer Band in der Reihe Das Kuratierte Dossier bereits vor dem Event zum Thema „Wissensmanagement – NEW NORMAL“ mit exklusiven Beiträgen von Expert*innen unterschiedlicher Disziplinen veröffentlicht (siehe im nächsten Beitrag).

Neben der „Leistungsbilanz“ – eineinhalb Tage, 44 Sessions mit gut 190 Teilnehmenden und Teilgebenden – sticht beim #gkc21 vor allem ein Eindruck heraus. Das KnowledgeCamp ist als Event erwachsen geworden: Das Format hat sich nahezu disruptiv verändert. Das Feld der Teilnehmenden ist vielfältiger und diverser geworden, demografisch wie professionell. Die ersten Vorüberlegungen für das GfWM KnowledgeCamp 2022 laufen bereits. Wieviel Anteile Präsenz und Virtuell dabei sein werden, ist auch vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängig. Ihr dürft gespannt sein!

(Fotos: Rainer Bartl, #gkc21 Orga-Team)


KnowledgeCamp 2021 – #gkc21

Lektüre für die Feiertage: Das Kuratierte Dossier

Kuratiertes Dossier „Wissensmanagement – NEW NORMAL“ beim #gkc21

Schwerpunkt: Welche Erfahrungen machen wir beim professionellen und verantwortungsbewussten Umgang mit Wissen in Ausnahmesituationen? Was davon wollen wir verankern im angestrebten New Normal?

blättern und lesen als Online Magazin + Print-Ausgabe
https://www.gfwm.de/dossier-gkc21/

Über die Reihe und frühere Ausgaben
https://www.gfwm.de/das-kuratierte-dossier/


KnowledgeCamp 2021 – #gkc21

Stimmen zum KnowledgeCamp 2021

„[…] sehr guter Austausch […] unter den besten Barcamps […]“

„Eine Community die ich so lang nicht erlebt habe. Menschen mit dem Bestreben, Wissen verfügbar, bewahrbar, erhaltbar zu machen. Ein ganzes digitales Camp voller Wissens-Enthusiasmus.“

„[…] sehr organisierte und strukturierte Veranstaltung […] sehr niedrigschwellig, was das Networking anbelangt […] habe dort viele wichtige Informationen erhalten […] und ExpertInnen gefunden, mit denen ich jetzt im Austausch bin […] ein ganz herzliches Danke an die Veranstaltung und an die Gesellschaft für Wissensmanagement.“

„Ihr habt das Bestmögliche aus dem Online-Format herausgeholt.“

„Ein bisschen viel Tools!“

„Wissensmanagement kann sehr viel Spaß machen!“

Ein zeitnahes Echo auf das KnowledgeCamp 2021 lässt sich auch in den sozialen Medien unter dem Hashtag #gkc21 u.a. in LinkedIn (https://www.linkedin.com/feed/hashtag/?keywords=gkc21) und Twitter (https://my.walls.io/gkc21) verfolgen.


KnowledgeCamp 2021 – #gkc21

Dokumentation zum KnowledgeCamp 2021

Aktivitäten der GfWM

Erneuerte Partnerschaft – Kooperationsvereinbarung mit der DGI

von Michael Borchardt und Andreas Matern

Informell kooperierten unsere GfWM und die Deutsche Gesellschaft für Information und Wissen e.V. (DGI) mit Sitz in Frankfurt am Main bereits seit 2019. Nun bekam diese Zusammenarbeit auch einen formalen Rahmen. Wie mit zahlreichen anderen Kooperationspartnern der GfWM räumen sich die beiden Vereinigungen seit 1. Oktober gegenseitig Mitgliederkonditionen ein, bewerben ihre Aktivitäten und streben u.a. auch gemeinsame Veranstaltungsformate an.

Als eine erste Aktion der erneuerten Kooperation wiesen beide Partner auf ihre wichtigsten Veranstaltungen hin, das DGI-Forum 2021 und das GfWM KnowledgeCamp 2021. So wurden die Events in die Kalender des jeweils anderen übernommen, sowie kurze werbende Beiträge in den Blogs der DGI und der GfWM gepostet (u.a. mit einem Gastbeitrag im WeBlog von Margarita Reibel-Felten, Leiterin der Geschäftsstelle der DGI). Auch konnten Mitglieder der DGI zum halben regulären Preis am KnowledgeCamp teilnehmen.

Die DGI blickt auf eine über 70-jährige Geschichte zurück. Ihr Ziel ist es, ihre Mitglieder („Information Professionals“ im weitesten Sinn) aus Bibliotheken, Archiven, Museen, der Industrie, der Verwaltung oder der Wissenschaft durch Veranstaltungen, Fortbildungen sowie durch Kommunikation und Vernetzung zu stärken, ihre Tätigkeit in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und aktuelle Themen öffentlich zu positionieren bzw. zu diskutieren“ (www.dgi-info.de).


Aktivitäten der GfWM

17th International Conference on Knowledge Management

23.-24. Juni 2022, FH Potsdam (neues Datum)

von Peter Heisig, Waltraut Ritter und Andreas Matern

Die International Conference on Knowledge Management (ICKM) findet am 23. und 24 Juni 2022 statt. Mitglieder und Freunde der GfWM sind herzlich eingeladen, wissenschaftliche Beiträge, Berichte zu laufenden Projekten, gern auch aus der Praxis, Vorschläge für Workshops und andere (Wissens-)Formate einzureichen.

Das Besondere an der ICKM ist zum einen, dass Wert auf den Austausch zwischen Theorie und Praxis und zum anderen auf interkulturelle Aspekte des Wissensmanagements gelegt wird. Aus diesem Grund findet die ICKM seit der ersten Veranstaltung 2004 in Singapur jedes Jahr in einem anderen Land bzw. Kontinent statt. Gibt es im deutschsprachigen Wissensmanagement implizite Herangehens- und Sichtweisen, die in einem anderen Umfeld vielleicht erklärungsbedürftig sind? Ein Beispiel für eine Frage – nicht nur für Wissenssoziologen interessant.

Das Leitthema der Konferenz ist diesmal “Knowledge, Uncertainty and Risks: From individual to global scale” – sicherlich in vieler Hinsicht treffend für das organisationale und gesellschaftliche Umfeld zu Beginn der 2020er Jahre.  Auf der Konferenzwebseite gibt es unter dem Call for Papers eine ausführliche Beschreibung zu möglichen Themen. Als Sprecher sind bislang eingeladen: Dave Snowden, dessen Komplexitätsforschung dazu beiträgt, Krisen und Risiken zu verstehen, Prof. Dr. Ortwin Renn, wissenschaftlicher Direktor am Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) in Potsdam und Dr. Susanne Durst, eine ausgewiesene Expertin im Bereich “Wissen und Risiko”, die an der Tallinn University of Technology lehrt.

Neben den akademischen Tracks ist ein Praktikeraustausch mit Referenten aus dem In- und Ausland geplant. Voraussichtlich wird die CILIP Knowledge Manager of the Year 2021 vortragen, sowie Wissensmanager aus den Branchen Retail, Elektronik und einem globalen Konzern der Grundstoffindustrie.

Potsdam, die Landeshauptstadt Brandenburgs, die sich auch als Stadt des Wissenstransfers beschreibt, ist für die Konferenz ein inspirierender Ort. Für Konferenzteilnehmer arbeitet das lokale Team bereits an einer besonderen Stadtbesichtigung, einer Tour zu den “Knowledge Hotspots”, mit Besuchen bei einigen der wissenschaftlichen Einrichtungen.

Der lokale Gastgeber für die ICKM 2022 ist der Fachbereich Informationswissenschaften an der Fachhochschule Potsdam, in Zusammenarbeit mit der GfWM, der Fachgruppe Wissensmanagement der Gesellschaft für Informatik, dem SKMF Swiss Knowledge Management Forum, dem New Club of Paris, der Knowledge for Development Partnership, sowie anderen Organisationen und Netzwerken, die in den nächsten Monaten noch dazukommen, veranstaltet wird.

Die GfWM wird neben dem Industry Track (zusammen mit dem SKMF) mit einem kleinen KnowledgeCamp als Event im Event vertreten sein. Mitglieder der GfWM können zum ermäßigten Preis an der ICKM 2022 teilnehmen.

Mehr Information und Anmeldung https://ickm2022.fh-potsdam.de/

Fragen und Anregungen an das lokale Konferenzteam:
Prof. Peter Heisig, FH Potsdam peter.heisig@fh-potsdam.de
Waltraut Ritter, Konferenz ritter@knowledgedialogues.com
Andreas Matern, GfWM andreas.matern@gfwm.de


Aktivitäten der GfWM

Mit Wissensmanagement Resilienz in KMU verbessern

von Kristina Mirchuk

Das GfWM Knowledge Camp 2021 schafft für uns als Mitglieder wichtige und produktive Begegnungsräume. Technologie ermöglichte Austausch, informelles Kennenlernen und kreatives Ideengenerieren. Die kleinen privaten und doch offenen Tische bei REMO haben uns zunächst zufällig zusammengesetzt – am Freitag aber schon sehr konkrete Begegnungen geschaffen.

Der Anlass war einer der vielen EU-Calls – diesmal mit dem Fokus, Europa wieder in Schwung zu bringen. Diese Mission ist so allgemein, dass fast alles darunter verstanden werden kann.

Hier ein paar Eckdaten zum Call Joint Cluster Initiatives (EUROCLUSTERS) for Europe’s recovery. Deren allgemeines Ziel gilt als die Unterstützung bei der Umsetzung der überarbeiteten Industriestrategie, die durch grünen und digitalen Wandel gekennzeichnet ist. Dieses Vorhaben soll durch den Aufbau der sozialen und wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit, bzw. durch die Schaffung wichtiger interdisziplinären und transeuropäischen Kooperationsnetze und die Entwicklung und Umsetzung von Unterstützungsmaßnahmen für kleine und mittlere Unternehmen realisiert werden.

Als untergeordnete spezifische Ziele der Euroclusters call, sind folgende Schwerpunkte aufgeführt worden:

  1. Netzwerk: die Bereitschaft zur Resilienz durch eine stark ergebnisorientierte Netzwerkarbeit und das Schaffen der konkreten Geschäftskontinuitätspläne für KMUs
  2. Innovation: die Entwicklung neuen Ideen, die Identifikation der neuen Produkte /Dienstleistungen; Unterstützung von KMUs in deren Geschäftsinnovationsvorhaben
  3. Anpassung: Unterstützung der KMUs, die Geschäftsprozessinnovationen durchführen oder durchgeführt haben, bspw. Artificial Intelligence(AI), Internet of Things (IoT)
  4. Training/Lernen: Aufbau von Kapazitäten zur Förderung der Clusterkompetenzen, Förderung des clusterübergreifenden Lernens, Organisation von Partnerschafts- und Lernaktivitäten und Bereitstellung angemessener Unterstützung für die mögliche Einführung von „clusterXchange“ zur Förderung des clusterübergreifenden Lernens.
    Gemeinsame Entwicklung eines Dienstleistungsportfolios und Durchführung von Kooperationsmaßnahmen zum Aufbau von Ausbildungsinfrastrukturen, Wissen und Kompetenzen, Erleichterung der up– und reskilling von Arbeitskräften, Verbesserung der qualifikationsbezogenen Dienstleistungen für Mitglieder, Beteiligung an regionalen, nationalen und europäischen Initiativen und Zusammenarbeit mit Berufsbildungsorganisationen.
  5. Internationalisierung: Entwicklung und Umsetzung einer gemeinsamen Internationalisierungsstrategie, Entwicklung einer gemeinsamen „europäischen“ strategischen Vision mit globaler Perspektive und gemeinsamen Zielen.

Zum weiteren Nachlesen https://hopin.com/events/information-day-call-for-proposals-for-joint-cluster-initiatives-euroclusters-for-europe-s-recovery

Die Verknüpfung des „Wiederaufbaus“ mit dem Thema Wissensmanagement liegt eigentlich auf der Hand. Die Themen „Wissen“ und „Lernen“ haben positive Skaleneffekte, geteiltes Wissen kann daher mit besonders starken Multiplikatoren in ganz Europa gleichzeitig wirksam werden.

Dieser konkrete Call läuft gerade aus, aber eine nächste Runde ist bereits geplant. Die Idee, die Widerstandskraft von Unternehmen durch Fokus auf ihre Wissensbasis zu verstärken ist es aber sicher wert, weiter verfolgt zu werden. Viele Instrumente und Methoden des Wissensmanagement könnten die Europäische Idee der Vernetzung, des Wissenstransfers, des Austausches und der gemeinsamen Entwicklung unterstützen.

Während des #gkc21 haben wir über Communities of Practice gesprochen, Kompetenzen von Wissensmanagern, den Nutzen von gemeinsamem Training und gemeinsamer Sprache, um insbesondere auch die internationale Vernetzung zu unterstützen. Mit diesen Themen sind auch kleine und mittlere Unternehmen in den Europäischen Regionen konfrontiert. Der Vorschlag zur Verbindung dieser Unternehmen mit „european industrial ecosystems“ lässt sich zwar einfach hinschreiben – die Operationalisierung ist dann aber doch eine große und bisher ungelöste Herausforderung.

Im Nachgang zum #gkc21 haben wir uns daher in noch einmal kleinster Gruppe getroffen, als Nachbereitung und als Test für diese Ideen. Wie ist das Interesse in der GfWM, sich mit diesen Themen systematisch zu befassen, vielleicht als ersten Schritt ein gemeinsames White Paper zu entwickeln? Was dann daraus werden wird, lassen wir einmal offen. Meldet Euch einfach bei mir – Kristsina.Mirchuk@gfwm.de


Aktivitäten der GfWM

Wissens- und Innovationsmanagement: eine neue GfWM-Fachgruppe stellt sich vor

von Jonathan D. Geiger

Im Wissenschaftssystem i. w. S. (Hochschulen, Bibliotheken, Museen, Fachinformationsdienste, Forschungsinstitute etc.) kommt den Ressourcen Wissen und Ideen eine besondere Rolle zu. Sie treten in verschiedenen Arten und Formen auf, z. B.: Wissen als Produkt des wissenschaftlichen Wirkens, Wissen in der Lehre, Wissen in der Projektarbeit, Ideen für Prozessverbesserungen, Ideen für Innovationen etc. pp. Gleichzeitig sind aber in aller Regel weder die Tools noch Methoden des Wissens- und Innovationsmanagements (und noch nicht einmal die Begriffe an sich!) in der Wissenschaft anzutreffen. Doch für ein systematisches Teilen von Wissen, Ideen und Erfahrungen zur Steigerung der Effizienz und Effektivität der Prozesse und Verbesserung der Arbeitsbedingungen (und letztendlich auch für eine bessere Vernetzung vor dem Hintergrund der sich im Aufbau befindlichen Nationalen Forschungsdateninfrastruktur) bedarf es eines systematischen Wissens- und Innovationsmanagements. Dies führt langfristig zu einer Verbesserung der Qualität von Forschung, Lehre und Projektarbeit in der Wissenschaft.

An dieser Stelle setzt die neue GfWM Fachgruppe “Wissens- und Innovationsmanagement in der Wissenschaft” an: Geleitet von konkreten Communitybedarfen wird der Status quo des Wissens- und Innovationsmanagements in der Wissenschaft ermittelt und bewertet, Sensibilität für die Relevanz der Thematik gefördert, Wissens- und Innovationsmanagement-Methoden und -Werkzeuge aus der Industrie soweit möglich und sinnvoll adaptiert und ggf. anpasst. Insgesamt versteht sich die Fachgruppe als Plattform für den Austausch, Diskussionen und Vernetzung.

Auf dem Knowledge Camp 2021 (#gkc21) hat die Fachgruppe eine Session initiiert, in der mögliche Themen, Aspekte und Aktivitäten für die Fachgruppe gesammelt und nach Relevanz und Umsetzbarkeit sortiert wurden. Das Ergebnis umfasst die schiere Breite des Themenfeldes, von der Produktion eines Podcasts, über die Stärkung von digitaler Barrierefreiheit, bis hin zur systematischen Involvierung der Stakeholder wissenschaftlicher Institutionen. Diese Resultate werden das kurz- und mittelfristige Arbeitsprogramm der Fachgruppe wesentlich bestimmen.

In der Fachgruppe sind alle willkommen, die sich für die Thematik interessieren. Sie befindet sich aktuell noch im Aufbau, sodass neue Themen niedrigschwellig eingebracht, Schwerpunkte noch gesetzt und Aktivitäten ausgestaltet werden können. Wer sich beteiligen möchte, trägt sich einfach in folgendes Webformular ein: https://forms.gle/eQbmk5KvyR75mZWy9.

GfWM – Rückblick 2021

Events, Neuigkeiten und Ergebnisse 2021 in den Berichten des gfwm newsletters

Nr. 1 – Februar 2021

  • Die GfWM unterstützt intern seit vielen Jahren das Format der Fachgruppen.
  • GfWM regional Frankfurt-Rhein-Main: Auch unter Corona-Bedingungen weiterhin aktiv

Nr. 2 – Mai 2021 – 100. Ausgabe gfwm newsletter seit 2004

  • Kuratiertes Dossier #gkc20: Editors‘ Talk bei der GfWM Mitgliederversammlung 2021
  • Subjektive Replik zur Mitgliederversammlung der GfWM
  • Aktivität in der MS Teams Domain der GfWM
  • GfWM regional: Region Frankfurt-Rhein-Main, WissensNETZWERK OWL und HauptstadtRegionD

Nr. 3 – August 2021

  • Aus der GfWM Geschäftsstelle: Mitgliederverwaltung in neuen Händen
  • Was macht eigentlich…? – Der Kompetenzkatalog Wissensmanagement
  • GfWM Café: Vorstellung der DIN SPEC 91443
  • GfWM regional: Region Frankfurt-Rhein-Main

Nr. 4 – Dezember 2021

  • #gkc21 Wissensmanagement ist das New Normal
  • Erneuerte Partnerschaft – Kooperationsvereinbarung mit der DGI
  • 17th International Conference on Knowledge Management im Juni 2022
  • Mit Wissensmanagement Resilienz in KMU verbessern
  • Neue GfWM Fachgruppe: Wissens- und Innovationsmanagement
GfWM regional

Frankfurt-Rhein-Main

Wissenstransfer einmal umgekehrt

Veranstaltungen zum Pilotprojekt „Reverse Mentoring“ der Deutschen Bundesbank

von Gudrun Schmidt

Vor ungefähr einem halben Jahr startete in der Deutschen Bundesbank das Pilotprojekt „Reverse Mentoring“. Dabei nehmen erfahrene Führungskräfte die Rolle der Lernenden ein und Nachwuchskräfte werden zu Lehrenden. Werner Neumer (Mitarbeiter des Demografiebeauftragten der Bundesbank) stellte im Mai-Jour fixe der Regionalgruppe Frankfurt-Rhein-Main die Ziele und Vorgehensweise des Projekts vor. Wir berichteten darüber im gfwm newsletter Nr. 3, August 2021 und verweisen auf den Beitrag von Werner Neumer: „Wissenstransfer einmal umgekehrt“

Wie dieses spannende Wissensmanagement-Projekt verlaufen ist und welche Erfahrungen in der Bundesbank damit gemacht wurden, werden wir bei unserem nächsten Jour fixe diskutieren, der am 17. Dezember 2021 ab 16:30 Uhr online stattfindet. Da das Thema auch außerhalb der Regionalgruppe auf sehr positive Resonanz gestoßen ist, öffnen wir diesen Regionalgruppen-Jour fixe für alle Interessierten aus der GfWM.

Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmer*innen.

Kontakt/Anmeldung: gudrun.schmidt@gfwm.de oder michael.borchardt@gfwm.de

Das Regionalkoordinatoren-Team
Gudrun Schmidt und Michael Borchardt

Kurzinterview im gfwm newsletter
ExpertInnen und PraktikerInnen sprechen im Kurzinterview über ihre Erfahrungen, Ideen und Meinung rund um Information und Wissen.

“Wie steht’s mit … Ihrem besonderen Schwerpunkt?” … mit dieser Frage haben wir auch 2021 die Reihe der Kurzinterviews im gfwm newsletter fortgesetzt. Finden Sie hier im Überblick die Schwerpunkte unserer InterviewpartnerInnen. Für die vollständigen Interviews folgen Sie einfach den Links.

“Frau Sloan, wie steht’s mit dem Bereich Business Translation?”
Elka Sloan ist selbständige Texterin und Übersetzerin in den Sprachen Englisch und Deutsch. … weiterlesen in gfwm newsletter 1/2021

“Herr Frenz, wie steht’s mit unserem Wissen über die Natur?”
Lothar Frenz ist als Biologe und Journalist häufig seltenen Arten und globalen Zusammenhängen in der Natur auf der Spur. … weiterlesen in gfwm newsletter 2/2021

“Herr Borchardt, wie steht’s mit dem Wissen im Einzelhandel?”
Michael Borchardt ist Projektmanager und ausgebildeter Soziologe mit dem Schwerpunkt Organisationsforschung. … weiterlesen in gfwm newsletter 3/2021

Wir bedanken uns bei unseren InterviewpartnerInnen in diesem Jahr für spannende Gespräche und informative Einblicke in ihre Aktivitäten.
Stefan Zillich

(Konzept und Interview: Stefan Zillich, re:Quest Berlin)

Aktuell auf gfwm.de
Die Übersicht zu aktuellen Beiträgen im GfWM-Blog und auf weiteren Seiten der GfWM (Update seit Mitte August 2021).

21. Nov. 2021
Gratulation zum gelungenen GfWM KnowledgeCamp 2021!
Das KnowledgeCamp 2021 war wieder ein großer Erfolg: ein Teilnehmerrekord, viele qualitativ hochwertige Sessions, gelungene Interaktivität und sehr große Breite in der Themenvielfalt prägten zwei intensive Tage. … weiter im GfWM-Blog

18. Nov. 2021
KnowledgeCamp 2021 – Wissensmanagement ist das New Normal
Mit dem Motto des KnowledgeCamp 2021 (#gkc21) am 18.-19. November 2021 richten wir den Blick in die Zukunft. … weiter auf der #gkc21-Startseite

11. Nov. 2021
Kuratiertes Dossier „Wissensmanagement – NEW NORMAL“ als Einstieg ins #gkc21
Mit Band 4 der fachlichen Reihe laden AutorInnen und Redaktion ein zum Start in den Schwerpunkt „Wissensmanagement ist das New Normal“. … weiter im GfWM-Blog

10. Nov. 2021
e-NRW Kongress 2021 „Die Digitale Dekade 2020-2030“ in NRW – Strategie und Umsetzung der „Verwaltung 4.0“ in Land und Kommunen!
Erneut trafen sich Expertinnen und Experten und diskutierten in 14 Fachforen die aktuellen Themen der Verwaltungsdigitalisierung. … weiter im GfWM-Blog

16. Okt. 2021
Sustainable Development Goals und Wissensmanagement
Vor einiger Zeit wurden die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen veröffentlicht. Es wurden 17 konkrete Ziele formuliert, von denen einige ganz konkret mit Wissen zu tun haben. … weiter im GfWM-Blog

10. Okt. 2021
Wissenstransfer: Haben wir Zahnräder im Kopf?
Im Rahmen unserer Zielsetzung in der Gesellschaft für Wissensmanagement, bessere Icons für Wissenstransfer zu finden, wollen wir einen größeren Kreis in unsere Ergebnisse und Eindrücke einbinden. … weiter im GfWM-Blog

04. Okt. 2021
DGI-Forum 2021 – Informationsvermittlung in Zeiten der Distanz
Das DGI-Forum dient als Plattform für einen offenen wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Diskurs rund um „Information und Wissen“. … weiter im GfWM-Blog

28. Sep. 2021
Wie funktionieren Fachgruppen in der GfWM?
Seit vielen Jahren gibt es zu unterschiedlichen Fragen des Wissensmanagement besondere GfWM-Fachgruppen, in denen ein vertiefter Austausch mit einem Kreis Interessierter stattfindet. … weiter im GfWM-Blog

16. Sep. 2021
Marktplatz Wissensmanagement
GfWM Marktplatz: Es geht um die Frage, wie wir als GfWM mit Anfragen möglichst transparent und effizient umgehen. … weiter im GfWM-Blog

31. Aug. 2021
b.i.t. online mit Beitrag über das Kuratierte Dossier #gkc20
Das Redaktionsteam des Kuratierten Dossiers wurde von der Redaktion der bibliothekarischen Fachzeitschrift „b.i.t. online“ eingeladen, über das zweiteilige Publikationsprojekt zum GfWM KnowledgeCamp 2020 zu berichten. … weiter im GfWM-Blog


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Aus dem Netzwerk

e-NRW Kongress 2021

„Die Digitale Dekade 2020-2030“ in NRW
– Strategie und Umsetzung der „Verwaltung 4.0“ in Land und Kommunen!

von Tanja Krins
Leiterin GfWM Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse

Er ist ein fester Termin in jedem Herbst: der renommierte Fachkongress e-NRW. In diesem Jahr fand er pandemiebedingt  am 10. November 2021 nochmals vollständig als virtuelle Veranstaltung statt. Erneut trafen sich Expertinnen und Experten und diskutierten in 14 Fachforen die aktuellen Themen der Verwaltungsdigitalisierung. Hochkarätige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft  gaben im  Hauptprogramm spannenden Impulse für die Veranstaltung und weiterführende Diskussionen.

Die Gesellschaft für Wissensmanagement (GfWM) e. V. beteiligt sich bereits seit vielen Jahren an der Fachkonferenz. Als Leiterin der Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse in der GfWM hatte ich erneut die Gelegenheit, zwei Fachforen zu moderieren, die einen direkten Bezug zu unseren Arbeitsschwerpunkten haben: Umgang mit veränderter Führungskultur in der digitalen Welt und digitales Mindset für moderne Verwaltungsleitungen. Einige Impressionen aus den beiden Fachforen möchte ich gerne vermitteln.

Fachforum „Verwaltung 4.0 und neue Chef/innen nach der Kommunalwahl 2020“

Im Fachforum 2 „Verwaltung 4.0 und neue Chef/innen nach der Kommunalwahl 2020 – neue Impulse, Erfahrungen und Führungsstile für die Digitale Dekade“ berichteten zwei Hauptverwaltungsbeamtinnen, die im vergangenen Jahr in ihr Amt gewählt wurden, von ihren Erfahrungen.

Anna Katharina Bölling, seit 2020 Landrätin des Kreises Minden-Lübbecke, schilderte in ihrem Vortrag „Neue Verantwortung und Führung 4.0 – Politik und Verwaltung auf gemeinsamem Weg in der Digitalen Dekade 4.0“ zum Einstieg sehr eindrücklich ihren ersten Arbeitstag in ihrer neuen Funktion. Im Rahmen einer Online-Sitzung des Krisenstabs lernte sie erstmals ihr neues Team kennen – und das Team sie als neue Führungskraft. Die Anforderungen an Personalführung ändern sich in der digitalen Zusammenarbeit von Verhaltens- zu mehr Ergebnisorientierung. Zugleich gilt es, die Balance zu finden zwischen Serviceorientierung einerseits (mit entsprechenden Verfügbarkeitszeiten) und der Arbeitsweise im Home-Office andererseits (mit der Trennung von Arbeitszeit und Privatleben). Digitalisierung ist daher kein Thema für „IT-Nerds“, sondern vor allem eine Frage der Organisation. Ein übergreifendes Prozessmanagements, insbesondere um Medienbrüche zu eliminieren, und die nachbarschaftliche Vernetzung zum Erfahrungsaustausch sind weitere Maßnahmen, um dem weiteren Aufgabenzuwachs (vor allem durch Aufgabenverlagerung von Bund/Land zur kommunalen Ebene) und den demographisch bedingten Personalabgängen künftig begegnen zu können.

Ursula Baum, seit September 2020 Bürgermeisterin von Kaarst, schilderte in ihrem Vortrag „Aus Wirtschaft und Beratung ins Bürgermeister/innen Amt – neues Projektmanagement und Entwicklung der Verwaltung 4.0“ wie sieals erste Amtshandlung moderne Arbeitsplätze mit einer „Clean-Desk“-Vorgabefür alle Beschäftigten, inklusive der Führungskräfte, einrichtete. Ergebnisorientierte Führung ermöglicht mobiles Arbeiten; das Prinzip offenere Türen als Zeichen für eine andere Verwaltungskultur und ein übergreifendes Prozessmanagement mit dem Aufbau eines entsprechenden Prozessregisters für die Verwaltung sind weitere wichtige Schwerpunkte ihres Handelns.

In der anschließenden Diskussion wurden die Herausforderungen, denen sich Kommunen gegenübersehen – wie gerade die Breitbandanbindung im ländlichen Raum – ebenso betrachtet wie auch die Potentiale zentraler IT-Lösungen und auch deren Sinnhaftigkeit, wenn bereits funktionierende lokale Lösungen bestehen (Beispiel „SORMAS“). Ein weiterer Aspekt war die Attraktivität der Öffentlichen Verwaltung als sicherer Arbeitgeberin, wenn sie auch nach der Pandemie eine moderne digitale Verwaltung mit flacheren Hierarchien, mehr Entscheidungsspielraum für die Beschäftigten und einer neuen (ergebnisorientierten) Führungskultur etablieren kann. Hier bietet der Erfahrungsschatz von Quereinsteigerinnen in die Verwaltung ein großes Potential für die erfolgreiche Umsetzung.

Fachforum „Wirtschaftsserviceportal des Landes als Standortsignal“

Im Fachforum 11 „Das Wirtschaftsserviceportal des Landes als Standortsignal – Reichweiten und Erwartungen zu den G2B Services aus Sicht der Kunden zur Verwaltung 4.0 erfüllt?“ stand das mit dem eGovernment-Publikumspreis prämierte „Wirtschafts-Service-Portal NRW“ im Fokus.

Petra Schmidt, Ministerialrätin, Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, berichtete über den „Aktuellen Stand, Nutzungspotenziale und Inanspruchnahme nach mehr als 1 Jahr“ der Freischaltung desWirtschafts-Service-Portals“ (WSP). Die Leistungen werden als „Einer-für-Alle“ (EfA)-Leistungen über den sogenannten „FIT“-Store zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt. Wichtige Rahmenbedingungen sind zum einen die Entwicklung auf Open Source Basis und zum anderen die Einbindung des Fachvollzugs.

Diese nutzerorientierte, praxisbezogene Sicht griff Elisabeth Slapio, Geschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer zu Köln und dort verantwortlich für den Geschäftsbereich Innovation und Umwelt, in ihrem Beitrag „Das Wirtschaftsserviceportal NRW – Dornröschenkuss für blinde Flecken“ auf. Sie befasste sich mit der Frage, welche Aspekte für eine schnellere Digitalisierung in Zukunft zu beachten sind und ob bzw. wie Kollaboration mit der Wirtschaft dabei unterstützen kann. Dabei erläuterte sie die Bedeutung der Organisation für das Entscheidungsverhalten in Verwaltungen,  insbesondere im Spannungsverhältnis von Innovationen (störend!) und Routineaufgaben (etabliert!). Zudem ging sie auf die Datenstrategie der Verwaltung als entscheidenden Faktor für die Zukunft eines Wirtschaftsstandorts ein: Verfügbarkeit, Qualität und Relevanz von Daten als Grundlage der Kollaboration von Wirtschaft und Verwaltung. Es bedarf einer neuen Kultur, um rechtssichere Planungsprozesse und die agilen Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft miteinander sinnvoll zu verknüpfen.

Zum Abschluss der Session gab Christina Marita Zimmermann, Programm Managerin publicplan GmbH, in ihrer Präsentation „Inside WSP.NRW – Hinter den Kulissen des Wirtschafts-Service-Portals, das deutschlandweit Standards setzt“ einen Einblick in die Wertstatt des PortalsSie erläutertedie technischen Grundlagen des WSP.NRW und schilderte die standardisierte Vorgehensweise im Wege der sogenannten „Digitalisierungsstraßen“.

Im Ergebnis war der diesjährige Fachkongress e-NRW erneut eine lohnende Veranstaltung mit zahlreichen Impulsen und spannenden Diskussionen. Im kommenden Jahr wird er (hoffentlich) wieder als Präsenzveranstaltung in Neuss stattfinden können. Dann unter neuer fachlicher Leitung, da Wilfried Kruse, Beigeordneter a. D., nach zehn erfolgreichen Jahren diese Funktion nunmehr abgibt. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an ihn für sein großes Engagement in der vergangenen Dekade!

Weitergehende Informationen: www.e-nrw.info und im Blog der Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse.


Netzwerk

25. Internationale Rechtsinformatik Symposion (IRIS22)

Im Februar 2022 findet vom 23. – 26.02. das nunmehr 25. Internationale Rechtsinformatik Symposion statt. Die IRIS22 findet im hybriden Format sowohl in Salzburg als auch anderenorts und virtuell hinzugeschaltet statt.

Die IRIS Konferenz ist bekannt für ihre interdisziplinäre Ausrichtung als auch die Einbeziehung der Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Beitragsvorschläge, insbes. zur Netzwerkgesellschaft, der Vernetzung von juristischen Stakeholdern, der Vernetzung von juristischen Dokumenten, soziale Netzwerke juristischer Diskussion und Partizipation, automatisierten Entscheidungsprozessen sowie natürlich den damit zusammenhängenden rechtlichen Fragestellungen werden gerne erbeten.

Ein wesentliches Ziel des IRIS22 ist es, die Wechselwirkungen der Netzwerke im Recht aufzuzeigen und zweckmäßige praktische Lösungen zu finden. IRIS22 will nicht die Thematik der Plattform dominieren; die Vortragenden bestimmen letztlich das Programm mit ihren Vorschlägen. Die Deadline für Einreichungen war Mitte November 2021.

Weitere Informationen auf der Webseite: https://iris-conferences.eu sowie https://rechtsinformatik.univie.ac.at


Termine
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich die hier genannten Veranstaltungen und Formate ggf. kurzfristig ändern können aufgrund aktueller Entwicklungen durch Maßnahmen im Zusammenhang mit Corona/COVID-19. Aktuelle Informationen erhalten Sie auf den angezeigten Websites der Veranstaltungen.

Academic Publishing in Europe Nr. 17: The Future of the Permanent Record
11. – 12. Januar 2022, Berlin
https://www.ape2022.eu/

8th International Conference on Advances in Computer Science and Information Technology (ACSTY 2022)
22. – 23. Januar 2022, Zürich (CH)
International forum for sharing knowledge and results in theory, methodology and applications of Computer Science, Engineering and Information Technology. The conference looks for significant contributions to all major fields of the Computer Science, Engineering and Information Technology in theoretical and practical aspects.
https://acsty2022.org/index

LEARNTEC
01. – 03. Februar 2022, Karlsruhe
https://www.learntec.de/de/

Open Science Conference 2022
08. – 10. März 2022, online (Leibniz Research Alliance Open Science)
The annual conference is dedicated to the Open Science movement and provides a unique forum for researchers, librarians, practitioners, infrastructure providers, policy makers, and other important stakeholders to discuss the latest and future developments in Open Science.
https://www.open-science-conference.eu/

Leipziger Buchmesse 2022
17. – 20. März 2022, Leipzig
https://www.leipziger-buchmesse.de/de/

11th International Conference on Data Mining & Knowledge Management Process
19. – 20. März 2022, Wien
Forum for researchers who address this issue and to present their work in a peer-reviewed forum.
https://icaita2022.org/cdkp/index

didacta 2022
22. – 26. März 2022, Köln
https://www.didacta-koeln.de/die-messe/didacta/

The 8th International Conference on Information Management
25. – 27. März 2022, London, GB
Main purpose of ICIM2022 is to provide an international platform for presenting and publishing the latest scientific research outcomes related to the topics of information management and information system applications.
http://www.icim.org/

BOBCATSSS 2022
23. – 25. Mai 2022, Debrecen, Ungarn
International annual symposium which addresses hot topics for librarians and information professionals in a fast-changing environment. It is created by and for students, teachers, researchers and professionals in the information field. Organized by the University of Debrecen, Hungary and University of Applied Sciences and Arts Hannover, Germany (Faculty III: Media, Information and Design).
https://konferencia.unideb.hu/en/BOBCATSSS2022

WissKom2022
21. – 23. Juni 2022, Zentralbibliothek im Forschungszentrum Jülich
Wissenschaftliche Konferenz im Themenfeld modernes Bibliothekswesen und zeitgemäße Informationsvermittlung.
https://www.fz-juelich.de/zb/DE/UeberUns/Tagungen/wisskom2022/_node.html

17th International Conference on Knowledge Management ICKM
23. – 24. Juni 2022, FH Potsdam (neues Datum)
The International Conference on Knowledge Management (ICKM) provides researchers and practitioners from all over the world a forum for discussion and exchange of ideas concerning theoretical and practical aspects of Knowledge Management.
https://ickm2022.fh-potsdam.de/

PATINFO 2022
22. – 24. Juni 2022, TU Illmenau
Das 44. Kolloquium der Technischen Universität Ilmenau über Patentinformation und gewerblichen Rechtsschutz zum Thema Internationalisierung und Digitalisierung der IP-Welt .
https://www.tu-ilmenau.de/forschung/service/paton-landespatentzentrum-thueringen/das-paton/patinfo

IFLA World Library and Information Congress 2022
26. – 29. Juli 2022, Dublin, Irland
https://2022.ifla.org/

19. Int. Konferenz „Principles of Knowledge Representation and Reasoning“ (KR)
02. – 05. August 2022, Haifa, Israel
Im Vorfeld der Konferenz besteht die Möglichkeit der Teilnahme an Tutorials und Workshops (31.07. – 01.08.2022). Die Konferenz ist Teil der 8. Federated Logic Conference (FLoC 2022).
Der Call for Submission für Tutorials und Workshops läuft.
https://floc2022.org/workshops/

23rd European Conference on Knowledge Management
01. – 02. September 2022, Neapel (I)
https://www.academic-conferences.org/conferences/eckm/

Frankfurter Buchmesse
19. – 23. Oktober 2022, Frankfurt M.
https://www.buchmesse.de/

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