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gfwm newsletter 1. Quartal 2024

Information und Austausch im Netzwerk der GfWM

Februar 2024 1. Quartal – 21. Jahrgang, Nr. 111 ISSN 1864-2098


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„So endet die Wissensgesellschaft. …

… Willkommen im Management“ … so titelt gleich am Jahresanfang der Newsletter eines vielgelesenen Wirtschaftsmagazins und skizziert den Start der neuen Ära „Managementgesellschaft“: Der Kern der vorherigen Ära „Wissensgesellschaft“ sei es gewesen, aus Wissen und Daten Arbeit für Menschen zu machen. Diese Arbeit werde künftig von Algorithmen und autonomen Maschinen besser und wirtschaftlicher erledigt. Demnach sei nun die Aufgabe der Menschen, Maschinen zu managen und Ressourcen zu verteilen …

Zucken wir hier unentschieden mit der Schulter? Oder fragen wir uns: „Wissensgesellschaft“? Was sagt eigentlich der Body of Knowledge der GfWM dazu und – als Beispiel – das entsprechende Schlagwort im „DACH Glossar zum Wissensmanagement“ ?

Wir wünschen Euch – auch für den gfwm newsletter – eine informative Lektüre!

Schöne Grüße aus der Redaktion

Stefan Zillich
Redakteur und Ansprechpartner
Kontakt
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Den nächsten gfwm newsletter gibt’s übrigens im Mai
.

20x „Wie steht’s mit …?“ – alle GesprächspartnerInnen der Interviewreihe und ihre Schwerpunkte


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Editorial

Liebe Mitglieder der GfWM,
liebe Leser*innen des gfwm newsletter,

das alte Jahr ist gerade abgeschlossen und das neue bereits sechs Wochen alt. Ein guter Zeitpunkt, um neben einer Bestandsaufnahme für 2023 auch einen Ausblick auf 2024 zu wagen.

Dank des großartigen Engagements vieler Beteiligter war 2023 für die GfWM ein sehr erfolgreiches Jahr. So haben wir mit der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) im März und im November zwei Netzwerktagungen zu den Themen Wissensmanagement und Innovationsmanagement ausgerichtet, beide mit einem äußerst positiven Feedback der Teilnehmenden. Im September wurde das 19. KnowledgeCamp der GfWM in Kooperation mit der Universität zu Köln umgesetzt, das mit dem Schwerpunkt „Future Skills Knowledge Management“ sehr erfolgreich war. Danke an alle Unterstützer*innen und Teilnehmer*innen!

Auch die Regional- und Fachgruppen der GfWM haben für 2023 über erfolgversprechende Entwicklungen und Aktivitäten berichten können.

So nahm Anfang 2023 die Region Frankfurt-Rhein-Main unter neuer Leitung die Arbeit wieder auf, dies auch im Rahmen des gemeinsamen Projekts „Wissenstransfer in der öffentlichen Verwaltung“ mit der Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse. Vielen Dank an Maggie Reeves als neue Regionalkoordinatorin und an Tanja Krins, als Leiterin der Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse!

In der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg wurden über das Jahr verteilt mehrere Treffen erfolgreich veranstaltet. Und im August ist die Regionalgruppe Rheinland unter neuer Bezeichnung ABCD (= Aachen, Bonn, C[K]öln, Düsseldorf) gestartet. Vielen Dank an die Regionalkoordinatorinnen Gesa Krauss und Carina Goffart!

Und nicht zuletzt freuen wir uns über den (Neu-)Start der Region Hannover-Braunschweig-Wolfsburg. Vielen Dank an Florian Schink, der hier die Initiative ergriffen hat (Infos und Kontakt siehe den Hinweis in dieser Ausgabe).

Weitere Fachgruppen haben 2023 fachliche Highlights präsentiert: So wurde zum Beispiel die neue Version 2.1 des GfWM-Kompetenzkatalogs vorgestellt. Die „Wissensmanagement-Mindmap“ wurde vorgestellt. Und die Fachgruppe „Wissens- und Innovationsmanagement in der Wissenschaft“ legte eine Übersicht zu Resultaten und Plänen ihrer Arbeit vor.

Darüber hinaus wurde Anfang 2023 der „Wissensmanagement Learning Circle“ gestartet und wir freuen uns auf die Fortsetzung 2024 mit neuen Terminen. Im Frühling 2023 wurde außerdem das „Blue Book on Knowledge Management“ als Kooperation zwischen GfWM und KMGN veröffentlicht.

Herzlichen Dank an alle Beteiligten für Euer wertvolles Engagement in der GfWM! Meldet Euch jederzeit, wenn Ihr der interessierten Öffentlichkeit Aktivitäten und Resultate Eurer Arbeit vorstellen möchtet.

Zum Ende des Jahres gab es Veränderungen im Vorstand der GfWM. Mitte November 2023 trat Sabine Wax aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand aus. Gemäß Satzung der GfWM wurde ein neues Präsidium gewählt. Dabei wurde Anne Holtz kommissarisch in den Vorstand berufen und zur weiteren Vizepräsidentin gewählt. Bis zur kommenden Mitgliederversammlung wurde mir das Amt des Präsidenten übertragen.

Sabine Wax bleibt weiterhin aktives Mitglied im Verein und wird sich auch künftig für Mitgliederverwaltung, IT-Support und Themen rund um den Datenschutz engagieren. Der Vorstand dankt ihr für die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit und begrüßt ihr weiteres Engagement für den Verein. So hat sie in ihrer Amtszeit als Präsidentin mit großem Erfolg die Kooperation mit neuen Partnern, wie der HSS, weiterentwickelt und die Reaktivierung der Fach- und Regionalgruppenarbeit in der GfWM vorangetrieben.

Nach dem Start in das neue Jahr läuft die Planung für 2024 inzwischen auf Hochtouren, und wir freuen uns auf viele fachliche Impulse und den Austausch mit Euch!

In sechs Wochen findet die Mitgliederversammlung der GfWM statt: am Freitag, 22. März 2024, ab 14.00 Uhr im frizzforum in Berlin als hybrider Event. Dabei steht auch die Wahl eines neuen Vorstands an.

Meines Erachtens sollte der neue Vorstand bestehende Herausforderungen annehmen und in seiner Arbeit oben beschriebene Entwicklungen aktiv unterstützen. Mein Vorschlag: der Vorstand unterstützt die Errichtung und Aktivitäten von Fach- und Erfahrungsaustauschgruppen zu den „großen“ Themen des Wissensmanagements, damit Interessierte ein Angebot von der GfWM für Kontakt, Information und Mitarbeit erhalten.

Zur weiteren Unterstützung könnte dazu beim kommenden KnowledgeCamp am 10. –11. Oktober 2024 eine Session über notwendige Angebote des Vereins an seine Mitglieder ausgerichtet werden.

Ich bin gespannt auf die Entwicklungen dieses Jahres und wünsche Euch allen gutes Gelingen und viel Spaß bei Eurem Engagement für die GfWM!

Herzlich,
Andreas Matern

Aktivitäten der GfWM

Save the Date

GfWM-Mitgliederversammlung 2024

Die Mitgliederversammlung findet am 22. März 2024 von 14:00 – 17:00 Uhr im frizzforum in Berlin statt. Darüber hinaus ist für den Vormittag ein Seminar „Mitglieder für Mitglieder“ geplant. Weitere Informationen folgen auf der Website der GfWM und per separater E-Mail an alle Mitglieder der Gesellschaft für Wissensmanagement e. V.


Aktivitäten der GfWM

Innovation ist der Schlüssel zum Erfolg

Netzwerktagung “Innovationsmanagement im 21. Jahrhundert”

von Konrad Teichert, Hanns-Seidel-Stiftung e.V. und Andreas Matern, GfWM

Über zwanzig Experten und die große Frage: Was sind die Erfolgsfaktoren für Innovationen? Die Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. und die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) haben im Rahmen der Netzwerktagung “Innovationsmanagement im 21. Jahrhundert” Ansätze für Unternehmen und Organisationen aufgenommen und diese anschließend diskutiert.

Gruppenfoto der Experten mit Markus Ferber, MdEP, Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung; Sabine Wax, Präsidentin der GfWM und Konrad Teichert, Leiter Wirtschaft, Finanzen, Arbeit, Soziales des Instituts für Politische Bildung. (Foto: Hanns-Seidel-Stiftung e.V.)

Das Heute ist geprägt durch Wandel und globaler Transformation. Disruptive Innovationen und Technologien verdrängen Marktpositionen oder ersetzen Dienstleistungen. Dagegen haben neue Marktteilnehmer das Potenzial die Geschäftsgrundlagen ganzer Branchen und Ökosysteme zu verändern. Innovationsgetriebene Unternehmen nutzen dabei ihre Chancen und erzielen Fortschritte. Sie fördern das Wirtschaftswachstum und ermöglichen durch nachhaltige Innovationen, dass wir uns als Gesellschaft den Herausforderungen unserer Zeit stellen können.

Nachhaltiger Wohlstand und Wohlbefinden

In seinem Eröffnungsimpuls betonte Herr Ferber die entscheidende Rolle von Innovation in unserer, von disruptiven Technologien geprägten Zeit. Unternehmen, die auf Innovation setzen, fördern nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern trägen auch zur Bewältigung aktueller Herausforderungen bei.

“Als politische Stiftung betrachten wir es als unsere Aufgabe Orientierung zu bieten. Deshalb ist es für uns von großer Bedeutung, uns mit Innovationsmanagement auseinanderzusetzen – mit dem Ziel, gemeinsam die Herausforderungen des Wandels und die Chancen der Technologie gezielt zu nutzen”, erläuterte der Vorsitzender Markus Ferber, MdEP, das Engagement der HSS. Darüber hinaus sprach er an, dass Deutschland nicht mehr Exportweltmeister sei und wir unsere Wettbewerbsfähigkeit wieder steigern müssten, dafür seien Innovationen der Motor.

Die Zusammenfassung für Interessierte

Die Vielfalt der Gespräche hat die Veranstaltung zu einem Netzwerkerlebnis für alle Beteiligten mit inhaltlichen Mehrwert gemacht. Die Moderierenden der jeweiligen Themeninseln haben die zentralen Aussagen und Ergebnisse der Gruppendiskussionen zusammengefasst. Diese gebündelten Anregungen und Impulse finden Sie in unserer Nachberichterstattung zur Netzwerktagung Innovationsmanagement.

Ergebnisse der Diskussionen und Kernaussagen im gemeinsamen Nachbericht … weiterlesen im GfWM Blogbeitrag


Aktivitäten der GfWM

Save the Date

GfWM KnowledgeCamp 2024 #gkc24

Knowledge Management in Practice – Wissensmanagement in der Praxis

Das 20. KnowledgeCamp der GfWM findet am Donnerstag und Freitag, den 10. und 11. Oktober 2024 im frizzforum in Berlin statt.

Da diesjährige Motto lautet: „Knowledge Management in Practice – Wissensmanagement in der Praxis“.

Weitere Informationen folgen in den kommenden Wochen auf der Website der GfWM.

GfWM regional

Hannover-Braunschweig-Wolfsburg

Neue Regionalgruppe Hannover-Braunschweig-Wolfsburg geht an den Start

von Florian Schink

Zum Start des neuen Jahres 2024 hat sich die ehemalige Regionalgruppe Hannover neu aufgestellt. Als nun neue Regionalgruppe Hannover-Braunschweig-Wolfsburg möchten wir nun noch vernetzter in den Regionen und tiefer in die Themen der GfWM und Wissensmanagement einsteigen und wieder vermehrt Diskussionen und Events anbieten. Die Regionalgruppe wird von Florian Schink als neuen Koordinator geleitet.

Bei Interesse an einer Mitgestaltung oder spannenden Themen als Vortrag gerne direkt an florian.schink@gfwm.de


Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

Wissen 2024 – What’s hot? What’s new? What’s out?

von Ute John

Was war “new”? Nun, auf alle Fälle einiges am Veranstaltungsformat. Die GfWM Regionalgruppe Berlin-Brandenburg hat sich nach 4 Jahren Corona-bedingter Pause zum Jahresauftakt mit vielen Gästen, die aus anderen Regionen Deutschlands wie auch aus dem Ausland zugeschaltet waren, in einem hybriden Format getroffen, um die Entwicklungen zum Thema Wissen und Wissensmanagement (WM) in den letzten Jahren zu rekapitulieren und auch einen Ausblick zu wagen.

Teilnehmende und Organisator*innen beim ersten Treffen 2024 der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, online und on premise im frizzforum (Foto: Anne Holtz)

Die Teilnehmenden im Veranstaltungsraum in Berlin trafen auf eine ungefähr gleiche Zahl von Fachleuten, die sich online dazu geschaltet hatten. Auch die Moderation musste notgedrungen “aus dem Off” erfolgen, da die streikenden Lokführer meine fristgerechte Anreise nach Berlin verhindert haben. Kein Problem, haben mich doch insbesondere Anne Holtz, Stephanie Barnes und Sylvia Keske in Berlin tatkräftig bei der Durchführung der Veranstaltung unterstützt.

What’s hot?

„What’s hot im Wissensmanagement“?“ beim GfWM-regional Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (klicken zum Vergrößern)

Die in einer Mindmap festgehaltenen Stichworte (Abbildungen 1-3 hier im Beitrag) sind so vielfältig wie immer. Vergleicht man diese aktuellen Ergebnisse mit denen der letzten Veranstaltung im Januar 2020, fällt auf, dass viele Entwicklungen damals schon identifiziert wurden, z. B. der Trend zum mobilen Arbeiten, der danach durch die Pandemie-Situation einen besonders großen Schub bekommen hat.

What’s new?

„What’s new im Wissensmanagement“?“ beim GfWM-regional Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (klicken zum Vergrößern)

Eine wichtige Erkenntnis ist, “es ist alles relativ”. In diesem Jahr wurden speziell in der Diskussion der Frage “What’s new?” viele Themen hinterfragt. Es wurde deutlich, dass in etlichen Branchen die systematische Auseinandersetzung mit Wissen Fahrt aufnimmt. Damit sind Ansätze, die für viele WM Professionals “kalter Kaffee” sind, in bestimmten Bereichen, die am Anfang ihrer WM Reise stehen, sehr neu. Wir haben uns letztlich konzentriert auf die Themen, die generell als “neu” erkannt werden, ein Beispiel die Erweiterung der WM-affinen Branchen, z. B. um den “militärischen Bereich”.

What’s out?

„What’s out im Wissensmanagement“?“ beim GfWM-regional Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (klicken zum Vergrößern)

Zur Vertiefung einiger Themen sollen im Laufe des Jahres weitere Veranstaltungen stattfinden. Beispiele könnten sein “Blockchain-basierter Wissenstransfer und andere Ansätze im medizinischen Bereich” oder auch Indigenious Knowledge. Die Regionalkoordinator* Berlin-Brandenburg freuen sich über alle, die sich gerne einbringen wollen. Bitte wendet Euch an die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.

Das Kurzinterview

ExpertInnen und PraktikerInnen berichten über Erfahrungen, Ideen und Meinungen zum Umgang mit Information und Wissen

„Herr Prof. North wie steht’s mit kritischem Denken?“

Prof. Dr.-Ing. Klaus North lehrte bis 2020 Internationale Unternehmensführung an der Wiesbaden Business School. Er entwickelt weiterhin in Forschung und Praxis anwendungsorientierte Konzepte zur wissensorientierten Unternehmensführung und zum Kompetenzmanagement. Sein in mehrere Sprachen übertragenes Buch „Wissensorientierte Unternehmensführung“, Gabler 2021 (7. Auflage) ist ein Standardwerk. Kontakt: K.North@gmx.de  ,  www.north-online.de

Herr Prof. North, was läuft gerade gut beim kritischen Denken?

In einer widersprüchlichen und polarisierten Welt wird die Fähigkeit und Haltung kritisch zu Denken zur vielleicht wichtigsten Schlüsselkompetenz, um verantwortungsvoll handeln zu können. Für die Entwicklung mündiger und toleranter Menschen in einer freien Gesellschaft ist daher das Fördern und Üben kritischen Denkens unabdingbar. Es wird zunehmend erkannt, dass Künstliche Intelligenz uns dies nicht abnehmen kann. So zielt zum Beispiel die Critical Thinking Initiative der ETH Zürich darauf ab, „…die Kultur des kritischen Denkens gezielt in alle relevanten Tätigkeitsbereiche der ETH hineinzutragen.“ (ETH 2023). Auch die australische Monash Universität sensibilisiert Studierende, Lehrende und Forschende für ein bewusstes Nachdenken über Wissen und Erkenntnis  und hat hierfür eine didaktisch gut aufbereitete Anleitung entwickelt. 

In unserer Geistestradition gelten Sokrates, Plato, Aristoteles und die griechischen Skeptiker als Wegbereiter des kritischen Denkens. Sie lehrten uns gängige Überzeugungen und Erklärungen zu hinterfragen. In diesem Sinne ist kritisches Denken die Fähigkeit, Informationen und Argumente sorgfältig zu analysieren, verschiedene Perspektiven einzunehmen, logisch zu denken und fundierte Schlussfolgerungen zu ziehen. Es beinhaltet die Fähigkeit, Annahmen zu hinterfragen, Beweise zu prüfen und sachliche Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet auch, keine Informationen zu bevorzugen, die der eigenen Meinung entsprechen oder Gegenpositionen automatisch abzuwerten.

Kritisches Denken erfolgt nicht in einem luftleeren Raum. Alles Denken ist von unserer Lebensbiographie und gesellschaftlichen Kontexten beeinflusst. Unser auf Erfahrung und Sozialisation beruhendes implizites Wissen lässt uns unbewusst und z.T. unreflektiert denken und handeln. Annahmen, Gründe und Beweise führen uns in unterschiedliche Richtungen mit den entsprechenden Konsequenzen. Alles Denken steht in Beziehung zu anderen möglichen Denkweisen. Es gibt nie nur eine Art, über etwas zu denken.

Kritisches Denken erfordert einerseits eine Haltung der Unvoreingenommenheit anderseits die Fähigkeit zu hinterfragen, analysieren, bewerten und argumentieren. Es gilt aus einer Haltung der Neugier, nach vielfältigen Informationen, Medien und Menschen zu suchen, die Sachverhalte aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Wir müssen lernen mit Widersprüchen, Zweifeln und Falschinformationen umzugehen. Zur kritischen Denkhaltung gehört auch eine Selbstreflektion: wie und in welchem Kontext bin ich zu meiner Erkenntnis gekommen?

Insgesamt ein sehr vielfältiges und spannendes Forschungsfeld für die weitere Entwicklung des Wissensmanagements, in das ich derzeit eindringe.

Was gefällt Ihnen weniger gut?

In unseren zunehmend polarisierten Gesellschaften erleben wir derzeit jedoch eine gegenläufige Entwicklung. Viele Menschen fühlen sich wohl im Kreise von Kollegen und Freunden, die gleicher Meinung sind. Sie fühlen sich bestätigt von den Medien, die sie konsumieren. Ignoranz wird salonfähig und ist die Basis für breit geteilte verquere Vorstellungen von der Welt. Die Verbreitung von Vorurteilen und Stereotypen hat Konjunktur. Bei der Vielfalt und häufig geringen Überprüfbarkeit von Informationen wird es schwieriger festzustellen, ob Sachverhalte wahr, plausibel oder falsch sind.

Diese Tendenzen unkritischer menschlicher Wissenskonstruktion spiegeln sich auch in den Datenbasen und Algorithmen der künstlichen Intelligenz (KI). Die Inhalte, die die großen Sprachmodelle speisen, stammen weitgehend aus dem englischen Sprachraum, sind lückenhaft, widersprüchlich und z.T. falsch. Von wem und wie sie ausgewählt wurden ist nur bedingt nachvollziehbar. Einerseits wird die künstliche Intelligenz durch die inhärent rassistischen Daten, auf denen sie trainiert wird, beeinflusst. Andererseits gibt es Voreinstellungen, die Meinungen einfließen lassen, die zur „sozialen Korrektheit“ tendieren. Systeme der generativen KI projizieren weitgehend eine einzige Weltanschauung auf die Welt, anstatt verschiedene Kulturen oder visuelle Identitäten zu repräsentieren. Auch sollte die enorme Verfügbarkeit von Wissen nicht mit der Fähigkeit zu logischem Denken verwechselt werden:  Systeme der generativen KI können auf vorhandene Antworten zugreifen, aber es fehlt ihnen die Erkenntnis, neue Fragen zu beantworten, geschweige denn über die Qualität der Antworten zu reflektieren. Die Datenbasis gibt Antworten von gestern, die häufig für die Fragen von morgen nicht hilfreich sind.

Befragen wir ChatGPT selbst, ob KI kritisch denken kann, so bekommen wir unter anderem die Antwort, hier übersetzt mit deepl.com: “Der Erfolg der KI liegt in ihrer Fähigkeit, Muster zu erkennen und Vorhersagen auf der Grundlage vorhandener Daten zu treffen, anstatt sich mit den kognitiven Prozessen zu befassen, die mit dem menschlichen kritischen Denken verbunden sind.“

Und bei Ihnen selbst?

Ich beschäftige mich mit kritischem Denk nicht deswegen, will es ein theoretisch spannendes Thema ist, sondern weil es grundlegend ist für eine Gesellschaft, die fair, achtsam und offen miteinander umgeht. In meinen Seminaren zum Wissensmanagement, sei es in den MBA-Programmen an der Donau-Universität in Krems oder jetzt im März wieder bei meiner Gastprofessur an der Universidade Federal de Santa Catarina in Florianopolis Brasilien versuche ich ein Bewusstsein für diese Schlüsselkompetenz zu entwickeln . In Brasilien werde ich in einem Seminar mit den Studierenden erarbeiten wie Menschen und wie Maschinen Wissen konstruieren und welche Konsequenzen dies für unser Handeln hat. Außerdem werden wir auch eine Reihe von praktischen Übungen zum kritischen Denken machen z.B. Sokratisches Fragen lernen. 

Auch in meinem eigenen Denken versuche ich mir immer wieder bewusst zu werden, wie leicht es ist in Denkfallen zu tappen und sich manipulieren zu lassen.

Das vorliegende Interview greift Aussagen auf aus dem Beitrag von Klaus North „Kritisches Denken – eine Schlüsselkompetenz, die KI (noch) fehlt“, der in Band 6 der GfWM-Reihe Das Kuratierte Dossier erscheint (im März 2024).

(Konzept und Interview: Stefan Zillich)


Lust auf weitere Interviews aus unserer Reihe? – „Wie steht’s mit …?“ Alle GesprächspartnerInnen und ihre Schwerpunkte


Aktuell auf gfwm.de

Die Übersicht der Redaktion zu aktuellen Beiträgen im GfWM-Blog und auf weiteren Seiten der GfWM (Update seit Anfang Dezember 2023).

31.01.2024
Wissen 2024 – What’s hot? What’s new? What’s out?
Die GfWM Regionalgruppe Berlin-Brandenburg hat sich mit vielen Gästenin einem hybriden Format getroffen, um die Entwicklungen zum Thema Wissen und Wissensmanagement in den letzten Jahren zu rekapitulieren und auch einen Ausblick zu wagen. … weiterlesen im GfWM-Blog

30.01.2024
gfwm newsletter Interview – Die Schwerpunkte unserer GesprächspartnerInnen
20x „Wie steht’s mit …?“ seit 2018 … zur Übersicht

09.01.2024
KMGN Kurs 2024: Tacit Knowledge erschließen
Wie können wir das stille Wissen (“tacit knowledge”) in unseren Organisationen effektiv nutzen? Der kommende Online-Kurs des Knowledge Management Global Network (KMGN) bietet eine Gelegenheit, genau diese Frage zu beantworten. … weiterlesen im GfWM-Blog

12.12.2023
Das Kuratierte Dossier: Neue Website präsentiert AutorInnen und Beiträge
Das Redaktionsteam der GfWM-Reihe Das Kuratierte Dossier hat eine neue Website gestartet, die einen umfassenden Überblick über alle AutorInnen und Beiträge der Reihe bietet. … weiterlesen im GfWM-Blog

07.12.2023
Innovation ist der Schlüssel zum Erfolg
Die Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. und die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) haben im Rahmen der Netzwerktagung “Innovationsmanagement im 21. Jahrhundert” Ansätze für Unternehmen und Organisationen aufgenommen und diese anschließend diskutiert. … weiterlesen im GfWM-Blog

07.12.2023
Vorweihnachtliches Treffen der GfWM-Hauptstadtregion
Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg hatte aufgerufen zum vorweihnachtlichen Netzwerktreffen. … weiterlesen im GfWM-Blog

06.12.2023
Save the Date: KnowledgeCamp 2024
Das 20. KnowledgeCamp der GfWM findet am 10. und 11. Oktober 2024 im frizzforum in Berlin statt. … alle Updates auf der #gkc24-Startseite

01.12.2023
In eigener Sache: Änderung im Vorstand der GfWM
… weiterlesen im GfWM-Blog


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Aus dem Netzwerk

Petition gegen Schließung der Studiengänge Information Science / Hochschule Darmstadt

von Stefan Zillich

Die Hochschule Darmstadt diskutiert im Februar 2024 über die Schließung der informationswissenschaftlichen Studiengänge. Auslöser für die Überlegungen zur Schließung sind sinkende Studierendenzahlen.

Die hohe Qualität und der gute Ruf des Studiengangs werden nicht zuletzt auch durch die Begutachtung der fachlichen Community, durch die Re-Akkreditierung 2019 und durch positive Verbleibstudien der AbsolventInnen bestätigt. Mit einer Petition wenden sich Studierende und Beschäftigte des Studiengangs Information Science an der Hochschule Darmstadt nun gegen dessen drohende Schließung. Die Petition wird unter anderem auch von der Deutschen Gesellschaft für Information und Wissen e. V. und vom Hochschulverband Informationswissenschaft unterstützt.

In einer aktuellen Stellungnahme anlässlich der möglichen Schließung der Studiengänge an der Hochschule Darmstadt beschreibt der Hochschulverband Informationswissenschaft die Rolle des Fachs mit Blick auf gesellschaftliche, wirtschaftliche und technische Entwicklungen:

„Das Fach Informationswissenschaft ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Theorie und Praxis der digitalen Transformation und wird in dieser kritischen Phase der digitalen Entwicklung dringend gebraucht.

Die Informationswissenschaft nimmt konsequent den organisatorischen, wissenschaftlichen und sozialen Kontext von Informationsinfrastrukturen, deren unterstützende Technologien sowie die menschlichen Interaktionen mit Infrastrukturen und Technologien in den Blick, seien es generative KI, automatische Erschließung, Big Data oder Fake News.

Informationskompetenz, Stewardship, Kuratierung, Aufbereitung und Zugänglichkeit sind Aspekte, die nicht nur für Bibliotheken, sondern immer mehr Organisationen spezielle Fähigkeiten und Wissen erfordern. Mit diesem Fokus unterscheidet die Informationswissenschaft sich z.B. von der Informatik oder Data Science und ergänzt diese Fächer um Fragestellungen, die dort keinen Platz finden.“

Zur Seite der Online-Petition, wo Informationen und Kommentare zusammengefasst werden.


Netzwerk

The Frankfurt Knowledge Group und das Ringen um ihr Erfahrungswissen

von Frankfurt Knowledge Group*

Was geschieht, wenn sich fünf befreundete Expert:innen im Wissensmanagement und Wissenstransfer treffen? Vermutlich trinken sie zusammen Kaffee und unterhalten sich über ihr Lieblingsthema. Erlebnisse werden ausgetauscht, man freut sich über Erfolge und lacht herzlich über Pannen. Und dann entsteht daraus das Bedürfnis, dieses tiefe Erfahrungswissen in Worte zu fassen, um es anderen zur weiteren Nutzung zur Verfügung stellen zu können. Gesagt, getan: Das Konzept der Mustersprache des Architekten und Mathematikers Christopher Alexander schien dafür ein gangbarer Weg zu sein. Denn Muster enthalten das tiefe Erfahrungswissen von Expert:innen, welches sich unter den beschriebenen Umständen zur Lösung eines anstehenden häufigen Problems bewährt hat. Was Anfang Februar 2020 als vage Idee begann, erreicht 2024 einen großen Meilenstein.

Rückblickend stand das Jahr 2023 im Zeichen des „Final Pattern Review“, bei dem jedes der 73 vorliegenden Muster einer letzten Qualitätskontrolle unterzogen wurde. Die intensive Beschäftigung mit allen Mustern führte schlussendlich zu einer wesentlich präziseren Definition des Begriffs Wissenstransfer und damit zu einer Restrukturierung der Mustersprache, zu einer Auswahl verschiedener Wissenstransferprozesse und zu vielen weiteren Antworten auf spezifische Problembereiche im Zusammenhang mit Wissenstransfer. Die Mustersprache Wissenstransfer umfasst im vorliegenden Endergebnis die beiden Cluster Individueller Wissenstransfer und Organisationsweite Steuerung von Wissenstransfers (siehe Abbildung 1). Im ersten Cluster finden sich Muster, die bewährte Lösungswege für wiederkehrende Problemstellungen bei individuellen Wissenstransfers beinhalten (z.B. Umgang mit der knappen Ressource Zeit, Wissensnehmer noch nicht bekannt, Beziehungswissen heben). Der zweite Cluster umfasst Muster zur organisationsweiten Standardisierung und Etablierung von Wissenstransfers (z.B. Organisationale Aufmerksamkeit für Wissenstransfer schaffen, Kompetenzentwicklung der Wissenstransferbegleiter, Lessons Learned Prozess Wissenstransferbegleitung).

Struktur der Mustersprache Wissenstransfer (zum Vergrößern klicken)

In diesem Jahr wird sich das FKG-Team vor allem auf die Veröffentlichung seiner Ergebnisse konzentrieren. Dazu gehören die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit der Mustersprache, die Veröffentlichung von Fachbeiträgen mit vertiefenden Informationen zu den Mustern rund um individuellen Wissenstransfer und die Entwicklung von Mustersprachen als Wissenstransfermethode für tiefes Erfahrungswissen. Im Sommer ist wieder ein physisches Treffen in Frankfurt geplant.

Veröffentlichungen von „The Frankfurt Knowledge Group“:

Mittelmann A., Nakhosteen B., Erlach C., Terhoeven-Ackermann G., della Schiava M. (2023): Generationenübergreifende Weitergabe von Erfahrungen mittels Mustersprachen am Beispiel Wissenstransfer. In: Das Kuratierte Dossier der GfWM, Band 5 „Knowledge Management Essentials“, März 2023, S. 48-57.

Erlach C., Mittelmann A., Nakhosteen B., della Schiava M., Terhoeven-Ackermann G. (2023): A Pattern Language on Knowledge Transfer. Preprint, Mai 2023, DOI: 10.13140/RG.2.2.27551.53927.

Erlach C., Mittelmann A., Nakhosteen B., della Schiava M., Terhoeven-Ackermann G. (2023): Erfahrungswissen kollektiv veredeln und weitergeben. Das Potenzial von Mustersprachen für Wissenstransfer. Preprint, November 2023, DOI: 10.13140/RG.2.2.17904.84481.

Erlach C., Mittelmann A., Nakhosteen B., della Schiava M., Terhoeven-Ackermann G. (2023): Revealing, Communicating, and Sharing Experiential Knowledge of Expert Groups. Preprint, Dezember 2023, DOI: 10.13140/RG.2.2.36449.89445.

* Angelika Mittelmann, Benjamin Nakhosteen, Christine Erlach, Grit Terhoeven, Manfred della Schiava


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DGI Vortragsreihe 2024

von Margarita Reibel-Felten (DGI e. V.)

Die Vortragsreihe der Deutschen Gesellschaft für Information und Wissen e.V. (DGI) geht auch 2024 weiter. Die VeranstalterInnen widmen sich in den nächsten Monaten den Schwerpunkten „Künstliche Intelligenz – Technologiefolgen im Fokus“ und „Digitale Teilhabe“. Alle Vorträge finden online statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Jetzt bis Frühjahr 2024 werden folgende Themen angeboten:

Ich stelle Fragen – die Dokumente antworten! 26. Februar 2024, ab 17:00. Stefan Geißler stellt den Einsatz von LLMs vor, bei dem Nutzer auf natürlichsprachliche Fragen direkt natürlichsprachliche Antworten bekommen. Und all das bei eigenen Inhalten, die das LLM nie vorher „gesehen“ hat. Weitere Informationen zu diesem Vortrag und Anmeldung

Dimensionen digitaler Gleichheit: Zugänge schaffen für digitale Inklusion und Teilhabe. 18. März 2024, ab 17:00. Dr. Juliane Stiller und Dr. Violeta Trkulja von Grenzenlos Digital e.V. fragen, wie wir die digitale Kluft überbrücken können, indem sie Ursachen und Hindernisse identifizieren, die die aktive Teilnahme im digitalen Raum behindern. Weitere Informationen zu diesem Vortrag und Anmeldung

Wie speichert man Wissen? Von Büchern zu Wissensgraphen und Sprachmodellen. 22. April 2024, ab 17:00. In diesem Vortrag gibt Prof. Krestel (ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) eine Einführung in die Technologie der Wissensgraphen und zeigt, wie diese funktionieren sowie ihre Stärken und Schwächen. Weitere Informationen zu diesem Vortrag und Anmeldung

Informationen über die DGI e. V. und ihre Veranstaltungen


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First Leonardo Laureate Jacques Delors Dies 98

by Günther M. Szogs, Secretary of the Leonardo, European Corporate Learning Award, 2010-2017

Teaser

We are mourning the death of Jacques Delors, chairman of the Unesco commission on education for the 21st century, honorary citizen of Europe and first laureate of the Leonardo European Corporate Learning Award. The former federal foreign minister of Germany Hans-Dietrich Genscher acknowledged our purpose: “It is a pioneering act to give your award to persons who offer visions all across Europe, and thus, for the whole world, such as lifelong learning in every form, who create beacon projects, who by imparting knowledge and education open hearts and minds for educating the heart”.

The four pillars of learning – learning to know, learning to do, learning to live together, and learning to be – are characterised by Genscher as the formula for the future of human progress, the precondition for peaceful and sustainable development and for long lasting peace. „The visionary and realist, the analyst and practitioner Jacques Delors was the person who could be entrusted with this task of designing the perspectives of education in the 21st century”.

Prof. Peter Pawlowsky as Leonardo Ambassador handed over the prize. The award was initiated by Alexander Petsch, Prof. Winfried Sommer and Prof. Uwe Beck; NCP being partner.

The UN’s current 5 IDG (Inner development goals: being, thinking, relating, collaborating, acting) supposed to supplement the 17 SDGs are in fact based on the four pillars.

Sadly though we have to concede that important insights unfortunately have not been taken up in adequate ways. Genscher remarks referring to Christa Wolf: “… where does the pre-war begin. It begins in the minds and hearts of people. There, where prejudices against others take root … Yes, knowledge is power. Power against intransigence, narrow-mindedness, against elitist arrogance, against resistance to progress and contempt to others. Lifelong learning means, lifelong acquisition and dissemination of knowledge, this is the message that Jacques Delors the great European and great humanist conveyed to us … This is far more than professional skills. What he and his commission presented, is the European canon of education for a new world order.”

Maybe an encouraging wake up call to take into the new year thus honouring the first laureate – regardless in which meaningful context we use our energies.


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Neue Fachliteratur

Wolfgang Nauendorf: Innovationskompetenz und Leadership: Eine Einführung in Mechanismen und Rahmenbedingungen. Springer Gabler, 244 S., Dezember 2023

Das Lehrbuch erläutert auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse die Notwendigkeit des Erwerbs von Innovationskompetenz und die Rahmenbedingungen, die das Entwickeln dieser Kompetenz ermöglichen. Der Autor zeigt, wie einzelne Phasen des Innovationsmanagements durch entsprechende Methoden unterstützt werden können. Dabei wird geprüft, inwieweit die Methoden dabei helfen, Wissen im Innovationsprozess systematisch zu entwickeln und effizient zu organisieren. Jedes Kapitel enthält Lernziele, Lernerfolgskontrollen und Übungsaufgaben auf dem Niveau eines Bachelorstudiums. Musterlösungen finden sich am Ende des Buches.

Zeitschrift für Medienwissenschaft Heft 29 (2/2023): Test. Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.). September 2023. transcript Verlag. Open-Access-Veröffentlichung

Das vorliegende Heft der Zeitschrift für Medienwissenschaft fragt, wie sich Medien und Tests wechselseitig konstituieren. Besondere Aufmerksamkeit erfahren dabei Politiken des Testens. Wir schlagen vor, Tests als offene Situationen zu verstehen, in denen mit teils etablierten, teils sich erst während des Testens etablierenden Maßstäben soziotechnische Bewertungen erfolgen und Entscheidungen getroffen werden. Für einen medienkulturwissenschaftlichen Begriff des Tests gilt: In den Mikroentscheidungen des verteilten und verteilenden Testens steht das Soziale selbst auf der Probe. Die in diesem Heft versammelten Beiträge verdeutlichen: kein Test ohne Medien – kein Medium ohne Test.

Claudia Hentschel, Peter Mühlemeyer, Norbert Thom: Grundwissen Ideenmanagement. UTB GmbH, 160 S., Januar 2024.

Ideen allein sind – fast nichts. Erst ihre Umsetzung wird zeigen, ob in ihnen eine Innovation steckt. Ideen sind aber Energieträger: für menschengemachte Erfindungen, Problemlösungen und deren Zusammenwirken. Gutes Ideenmanagement beflügelt zu neuen Ideen. Betriebliches Vorschlagswesen und kontinuierliche Verbesserung bündeln deren Energie – alles im Sinne von nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeit und Mitarbeiterentwicklung. Dieses Buch stellt ausgewählte Methoden systematischer Innovation im Unternehmen vor. Es flankiert diese Methoden durch Vorschlagswesen und Verbesserungsmanagement. Klassische Kreativitätstechniken fungieren dabei als Denkwerkzeug, Probleme überhaupt zu erkennen und gleichermaßen kreativ-divergent und zielgerichtet-konvergent zu lösen.

Olaf Rahmstorf: Wikipedia: Die rationale Seite der Digitalisierung?: Entwurf einer Theorie (Digitale Gesellschaft). transcript Verlag, 416 S., Dezember 2023

Die Wikipedia präsentiert das Wissen der Welt im digitalen Zeitalter. Damit stellt sie sich in eine Linie mit den Aufklärern des 18. Jahrhunderts – und quer zu den irrationalen Exzessen digitaler Filterblasen. Aber wie sehen die Produktionsbedingungen dieses Wissens in der Praxis aus und nach welchen Kriterien wird »wahres« von »falschem« Wissen unterschieden? Der Autor diagnostiziert aus einer wissenssoziologischen Perspektive einen verkürzenden Formalismus, der sich vor inhaltliche Argumentation schiebt. Hiervon ausgehend analysiert er den »Neutral point of view«, das formale und epistemologische Kernstück der Wikipedia, konfrontiert ihn mit den Erkenntnissen zeitgenössischer Rationalitätstheorien und entwickelt daraus schließlich eine diskurstheoretische Bestimmung der Wikipedia.


Termine

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich die hier genannten Veranstaltungen und Formate ggf. kurzfristig ändern können. Aktuelle Informationen erhalten Sie auf den angezeigten Websites der Veranstaltungen.

didacta 2024
20. – 24. Februar 2024, Köln
https://www.didacta-koeln.de
KM Course 2024: Leveraging The Value Creation of Tacit Knowledge
20. Februar – 9. Juli 2024, online
Annual online course of Knowledge Management Global Network (KMGN): Unlock the power of tacit knowledge with insights from global leaders. Explore methodologies that will deepen your professional work. This course is a game-changer for knowledge managers seeking to expand their horizons. (Mitglieder der GfWM können zum ermäßigten Preis von 100 US$ teilnehmen)
https://www.eventbrite.sg/e/km-course-2023-the-new-collaboration-tickets-371207430417
Why Intelligence? The political and social roots of a scientific object
22. – 23. Februar 2024, Universität Erfurt
The conference intend to discuss not intelligence research itself but the social and political conditions that allowed intelligence to advance to its leading position in the scientific agenda, as well as the constellation of developments in both sciences and humanities that prepared its brilliant career.
https://www.uni-erfurt.de/en/university/current/news/news-detail/why-intelligence-the-political-and-social-roots-of-a-scientific-object
WissensTransferCamp 2024 #wtc24
07. März 2024, Nürnberg + Online
Das 1. WissensTransferCamp fokussiert mit Impulsvorträgen und selbstorganisierten Sessions auf das Themenfeld Expert Debriefing und Wissenstransfer in Organisationen. Egal ob durch demografischen Wandel, Fachkräftemangel oder normale Fluktuation, von den Risiken des Wissensverlust sind in der Wissensgesellschaft alle Organisationen betroffen. Das #wtc24 bietet Praktiker:innen des Wissenstransfer eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und der Entwicklung neuer Ideen.
https://cogneon.de/event/1-wissenstransfercamp-wtc24/
10th International Conference on Information Management (ICIM 2024)
08. – 10. März 2024, University of Cambridge (UK)
The main purpose of ICIM2024 is to provide an international platform for presenting and publishing the latest scientific research outcomes related to the topics of information management and information system applications.
https://www.icim.org/
17th IADIS International Conference Information Systems 2024
09. – 11. März 2024, Porto (Portugal)
The conference aims to address the issues related to design, development and use of IS in organisations from a socio-technological perspective, as well as to discuss IS professional practice, research and teaching.
https://www.is-conf.org/
Modellierung 2024
12. – 15. März 2024, Universität Potsdam
Modellierungscommunity und diskutiert Fragestellungen der Modellierung in der ganzen Breite der Informatik. Diese umfassen Grundlagen, Methoden, Techniken, Werkzeuge sowie Domänen und Anwendungen.
https://bpt.hpi.uni-potsdam.de/modellierung2024/
Leipziger Buchmesse
21. – 24. März 2024, Leipzig
https://www.leipziger-buchmesse.de/
GfWM-Mitgliederversammlung 2024
22. März 2024, Berlin + virtuell
Weitere Informationen folgen rechtzeitig vor der Mitgliederversammlung auf der Website der GfWM und per separater E-Mail an alle Mitglieder der Gesellschaft für Wissensmanagement e. V.
https://www.gfwm.de
5th International Conference on Soft Computing, Artificial Intelligence and Machine Learning
27. – 28. April 2024, Kopenhagen (DK)
The conference will provide an international forum for sharing knowledge and results in theory, methodology and applications of Artificial Intelligence, Soft Computing, Machine Learning.
https://acsit2024.org/saim/index
12th International Conference of Managing Information Technology
27. – 28. April 2024, Kopenhagen (DK)
The Conference focuses on innovative ideas and best practices in using IT to advance organizations – for-profit, non-profit, and governmental.
https://acsit2024.org/cmit/index
18th Research Challenges in Information Science
14. – 17. Mai 2024, Guimarães (Portugal)
The general areas of interest of the conference are information systems and their engineering, user-oriented approaches, data and information management, enterprise management and engineering, domain-specific IS engineering, data science, information infrastructures, and reflective research and practice.
https://www.rcis-conf.com/rcis2024/
12th Conference on Data Mining & Knowledge Management Process (DKMP 2024)
18. – 19. Mai 2024, Zurich (CH)
The conference will provide an excellent international forum for sharing knowledge and results in theory, methodology and applications of Data Mining and knowledge management process.
https://ccsea2024.org/dkmp/index
BIoT 2024 : 5th International Conference on Block chain and Internet of Things
18. – 19. Mai 2024, Zurich (CH)
The conference will provide an international forum for sharing knowledge and results in theory, methodology and applications of Block chain and Internet of Things.
https://ccsea2024.org/biot/index
re:publica Berlin 2024
27. – 29.05.2024, Berlin
Das Festival für die digitale Gesellschaft steht 2024 unter dem Motto „Who cares?“
https://re-publica.com/de
LEARNTEC 2024
04. – 06.06.2024, Karlsruhe
https://www.learntec.de/de/
2024 13th International Conference on Innovation, Knowledge and Management (ICIKM 2024)
21. – 23. Juni 2024, Rom (I)
ICIKM is an international conferences for presenting novel ideas and fundamental advances in the fields of innovation and knowledge management.
https://www.icikm.org/
Information, Medium & Society: Twenty-second International Conference on Publishing Studies
26. – 28. Juni 2024, Rom (I)
2024 Special Focus—Traveling Concepts: Publishing Systems and the Transfer and Translation of Ideas
https://informationmediumsociety.com/2024-conference
lernOS Convention 2024 #loscon24
02. – 03. Juli 2024, Nürnberg + Online
Die 8. lernOS Convention findet wieder auf der Kaiserburg Nürnberg & Online per MS Teams statt (hybride Veranstaltung). Das Motto ist “Die Wissensgefährten” (Mensch-Mensch, Mensch-Maschine/KI). Im Vorfeld der lernOS Convention wird erstmalig der lernOS KI MOOC (06. Mai bis 21. Juni) mit dem neuen lernOS KI Leitfaden als Grundlage stattfinden. Weitere Infos und Anmeldung folgen.
https://cogneon.de/event/8-lernos-convention-2024-die-wissensgefaehrten/
TAKE Conference 2024
02. – 04.07.2024, Lissabon (Portugal)
Take 2024 – Working, Training, Learning, Unlearning and Relearning in Post-Covid19 societies- virtualities, opportunities and challenges
https://take-conference2024.com/
25th European Conference on Knowledge Management
05. – 06.09.2024, Veszprém (HU)
Under the theme of Organizational and Social Management of Societal Challenges, we welcome researchers, students, entrepreneurs and all those who can contribute to the knowledge of this topic to participate in ECKM 2024.
https://www.academic-conferences.org/conferences/eckm/
European Conference on Machine Learning and Principles and Practice of Knowledge Discovery in Databases
09. – 13. September 2024, Vilnius (Lithuania)
https://2024.ecmlpkdd.org/
CONCEPTS 2024 : 1st International Joint Conference on Conceptual Knowledge Structures
09. – 13. September 2024, Cádiz (Spain)
The 1st International Joint Conference on Conceptual Knowledge Structures (CONCEPTS) is a merger of the three conferences CLA, ICCS, and ICFCA, which have been essential venues for researchers and practitioners working on theoretical and applied aspects of formal concept analysis and representation of conceptual knowledge, as well as closely related areas, such as data mining, information retrieval, knowledge management and discovery.
https://concepts2024.uca.es/
WissensWelten – 15. Arbeitstagung der AG „Frühe Neuzeit“
19. – 21. September 2024, Gotha
Das Thema „WissensWelten“ spricht Frühneuzeitgeschichte als Wissensgeschichte an und meint beides: Wissenskulturen und globale Wissensgeschichte. Die Tagung soll einen weiten Bogen spannen und Sektio­nen sowohl zu europäischen als auch zu außereuropäischen Wissenskulturen sowie zu deren Verbindung umfassen.
https://www.uni-erfurt.de/forschungszentrum-gotha/fnz2024/thema#c102375
GfWM KnowledgeCamp 2024 #gkc24
10. – 11.10. 2024, frizzforum, Berlin + online
Weitere Informationen folgen auf der Website der GfWM
https://www.gfwm.de/
Buchmesse Frankfurt
16. – 20. Oktober 2024, Frankfurt am Main
Ehrengast: Italien
https://www.buchmesse.de
Open Science Conference 2024
21. – 23. Oktober 2024, Berlin
Experts from research and research infrastructures as well as representatives of European science policy are expected in Berlin to present concrete results, discuss new ideas and promote the future of Open Science in Europe.
https://www.open-science-conference.eu/
Thementag der DGI-Fachgruppen
08.11.2024, Frankfurt Main
Die Deutsche Gesellschaft für Information und Wissen e.V. (DGI) stellt mit einem abwechslungsreichen Programm die inhaltliche Arbeit der DGI-Fachgruppen vor.
https://dgi-info.de/event/thementag-der-dgi-fachgruppen/
16th International Conference on Knowledge Discovery and Information Retrieval
18. – 20. November 2024, Porto (Portugal)
The scope of the KDIR conference covers all aspect Knowledge Discovery and Information Retrieval , and the overlap between the two.
https://kdir.scitevents.org/
SWIB24 – 16. Semantic Web in Libraries Conference
25. – 27. November 2024, Berlin
SWIB focuses on Linked Open Data (LOD) in libraries and related organizations.
https://swib.org/

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4x im Jahr Mitte Februar, Mai, August und November das Update über die Aktivitäten der GfWM – die GfWM in den Regionen – Kurzinterview „Wie steht’s mit …“ – Hinweise aus dem Netzwerk – Termine – …


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