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Konferenz HR-Zukunft im Visier am 26. März 2015 in München

Das Bildungswerk der Bayrischen Wirtschaft schaut nach vorne und wirft bereits zum zweitem Mal die Frage nach der Zukunft des Human Resource Managements auf – auch dieses Jahr mit sehr guter Resonanz und vor allem sehr spannenden Inhalten. Auch wir als Gesellschaft für Wissensmanagement waren eingeladen, einen Anteil dazu beizutragen. So waren wir mit Dr. Stefan Rehm und mir also auch offiziell „Teilgeber“. Dazu später mehr.

Kernthema der Veranstaltung war die Digitalisierung. So auch der Untertitel zum Ausdruck: „Architekten neuer Arbeitswelten: Herausforderungen im Dreieck Mensch – Digitalisierung – zukunftsfähiger Standort“. Was sich dahinter verbirgt, brachten zwei interessante Beiträge auf den Punkt:

Dr. Gregor Strauch vom BDI kartographierte die Veränderungen der Digitalisierung in der Wirtschaft insgesamt, v.a. im Bezug auf die eher mittelmäßige Position Deutschlands in vielen Bereichen. Conclusio: Die Chancen sind hinsichtlich ihres Wirtschaftsvolumens doppelt so hoch, wie die wirtschaftlichen Risiken, die sich aus der Digitalisierung ergeben.

Prof. Strohmeier von der Uni Saarland, Lehrstuhl für Managementinformationssysteme, Schwerpunkt Human Resources IT erklärte, was Big Data anhand des 3V Modells ist: hohes „Volume“, hohe „Variety“, und hohe „Velocity“. Wichtiges Kriterium neben Volumen und Verarbeitungsgeschwindigkeit (historisch, Nahzeit, Echtzeit) sind eine hohe Zahl unterschiedlicher strukturierter und zusätzlich unstrukturierte Daten mit Human Resources Bezug. Der Megatrend vom Internet der Computer hin zum Internet der Dinge führt dazu, dass die Client-Kategorie „Computer“ von heute dramatisch erweitert wird: so gut wie alles kann „Client“ werden. Diese Clients werden von Mitarbeitern bedient. Damit können alle diese Daten zu personen- bzw. Personaldaten werden!

Ein dritter Beitrag des Internet-Startups SOMA Analytics über deren Produkt der Emotions- und Stresserkennung veranschaulichte nicht nur, was aus digital verfügbaren Daten an informatorischen Mehrwerten ermittelbar ist, sondern auch, was für Horizonte sich eröffnen können, wenn man Digitalisierung konsequent weiterdenkt.

Es folgten vier weitere sehr spannende Beiträge, deren Referenten dann auch Teilnehmer der abschließenden Podiumsdiskussion waren, die ich moderieren durfte:

Gerold Hasel, Personalleiter der Maschinenfabrik Reinhausen (Weltmarktführer im Schalten von Transformatoren, Familienunternehmen, 2.800 Mitarbeiter, 35 Standorte), die jüngst den Industrie 4.0 Award gewonnen hat. Er führte aus, wie tiefgreifend und entsprechend lange der Transformationsprozess bei Rheinausen war und ist: Rheinhausen hat vor 20 Jahren begonnen, die Produktion zu vernetzen.

Thomas Sattelberger, u.a. Vorsitzender der HR-Allianz und ehemaliger Top HR-Manager, wagt einen Blick in die Kristallkugel: Arbeitswelten 4.0 in Zeiten der Digitalisierung – so sein Vortragstitel. Er wirft wir kaum ein Zweiter Fragen auf, die den Kern des Human Resource Managements treffen – wohlgemerkt bezogen auf das Thema und nicht auf eine dezidierte Organisationseinheit (übrigens eine Unterscheidung, die viel zu selten mitgeführt wird). Er leitet sehr plausibel her, das die Implikationen der Digitalisierung früher oder später auch die Art und Weise betreffen wird, wie ein Unternehmen seine Organisation strukturell weiterentwickelt und an diese Möglichkeiten anpasst – nichts Geringeres also, als die Frage wie die Hierarchien von Morgen aussehen.

Alexander Uelsberg von Microsoft Deutschland gewährte Einblick in ein Unternehmen, das selbst eine neue Arbeitswelt etabliert hat und diese auch lebt – einschließlich der Art und Weise, wie eine passende und moderne Büroarchitektur diese Arbeitswelt unterstützen kann.

Diemut Bartl und Lisa Zoth von The Dark Horse setzten noch eins drauf: Mit ihrer Innovationsagentur haben die 30 Design-Thinking Gründer ein Unternehmen geschaffen, in dem alle „Chef“ sind (vgl. dazu unser Blogbeitrag vom 13. März.

Unser GfWM-Beitrag zur Veranstaltung bestand nun darin, die abschließende Podiumsdiskussion zu moderieren – angesichts der in vielerlei Hinsicht im Raum stehenden Bezüge zum Thema „Wissensmanagement“ natürlich eine sehr schöne Aufgabe, die wir gerne übernommen haben. Denn unabhängig von der Frage nach Megatrends, Statistiken und Technologien geht es bei den Architekturen neuer Arbeitswelten letztlich darum, die Wertschöpfung aus Wissen zu stärken: Sei es Wissen aus Daten vom Markt oder Kunden, das Wissen der eigenen Mitarbeiter oder das Wissen der „Crowd“, wie auch immer sie definiert wird.

Insgesamt also eine sehr gelungen Veranstaltung mit „vollem Haus“ (ca. 130 Teilnehmer) und tollem Programm.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion: Thomas Sattelberger, Diemut Bartl, Alexander Uelsberg, Gerold Hasel (Klicken zum Vergrößern)

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