Nachgang Fishbowl Wissen
Die Einbindung alter, erfahrener MitarbeiterInnen
Erst schien in letzer Minute ein großer Wasserrohrbruch in Hamburg und der Lokführerstreik den Fishbowl Wissen zum Thema "Die Einbindung alter, erfahrener MitarbeiterInnen" zu gefährden. Doch dann wurde Anika Eck von BeOne Hamburg GmbH, im Auftrag von Airbus Operations GmbH tätig, via Video-Konferenz nach Kiel geschaltet und trotz der technischen Barrieren, gabe es wieder spannende Erkenntnisse für alle Teilnehmer u.a. aus Unternehmen, der Stadt oder dem Bildungssektor.
Aber Achtung, Wissensmanagement kann schnell auch ein-dimensional werden, wenn es nur um effektive und effiziente Nutzung von Mitarbeiterwissen geht; wer, ob alt oder jung, dann adressiert wird, spielt gar keine Rolle mehr.
Präsentation
Kommentar:
06.09.2014
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach Durchsicht der verschickten Charts habe ich den Eindruck, dass mit den vorgeschlagenen Punkten und Maßnahmen das Thema nur oberflächlich berührt wird. Stattdessen benötigen wir zur Bewältigung der demografischen Herausforderung ein grundsätzliches Umdenken in den Personalstrategien.
Dazu einige Statements:
/ Wir müssen wegkommen von den starren Organigrammen. Dort gilt das Peterprinzip, d.h. die Älteren sitzen oben und blockieren bist zur Pensionierung das System. Die jüngeren weiter unten sind zunehmend gefrustet. Ein Abstieg oder eine „Degradierung“ der Leute oben wird als Prestigeverlust empfunden und deshalb vermieden.
/ Wenn ältere MitarbeiterInnen länger im Betrieb sein sollen/müssen, dann muss es auch eine Möglichkeit geben, ohne Ansehensverlust weniger zu arbeiten und dann natürlich auch weniger zu verdienen. Ohne Prestigeverlust in der Hierarchie nach unten „befördert“ zu werden – das ist das wichtigste!
/ Wir müssen also wegkommen von dem in Dt. besonders kultivierten Besitzstandsdenken. Je größer und traditioneller der Betrieb, desto schlimmer ist diese Unsitte.
/ Wir müssen übergehen vom Hierarchie-Denken zu Projektorganisationen, die zeitlich begrenzt sind, wo es wichtige und unwichtige Jobs gibt, wo man flexibel die Fähigkeiten der MitarbeiterInnen ausprobieren und auch würdigen kann. Hier kann man z.B. auch Ältere sehr spezifisch ihrer jeweiligen Erfahrung entsprechend einsetzen.
/ Dies alles bedarf eines erheblichen Umdenkens bei Arbeitgebern aber auch bei den Arbeitnehmervertretern!
/ Wenn ich sehe, wie locker in der jüngeren Generation mit z.B. dem Thema Kinderteilzeit o.ä. umgegangen wird, dann kann man durchaus optimistisch sein, einvernehmlich zu einer neuen Personalkultur zu kommen.
Leider konnte ich bei der Veranstaltung letzte Woche nicht dabei sein, sonst hätte ich diese Punkte eingebracht.
Mit besten Grüße,
Gert Lang-Lendorff
--------------------------------------------
Dr.-Ing. Gert Lang-Lendorff
Vorsitzender
Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein e.V.