Arbeiten 4.0 – die Zukunft der Arbeit: Seminar der Friedrich-Naumann-Stiftung vom 10. und 11. Juni 2016
Arbeit 4.0, Enterprise Social Networks und modernes Talent Management waren die Schwerpunkte des Seminars der Friedrich-Naumann-Stiftung vom 10. und 11. Juni 2016
„Arbeit 4.0 – Die Zukunft der Arbeit“ lautete der spannende Titel des Seminars der Friedrich-Naumann-Stiftung in Berlin. Mit organisiert hat das Seminar René Sternberg, Mitglieder der GfWM und promovierter Soziologe zum Thema: „Wie Enterprise 2.0 die interne Unternehmenskommunikation ändert“. Peter Baumgärtner vertrat seitens der Stiftung den Veranstalter und sorgte sowohl physisch als auch kommunikativ für spontanes Wohlbefinden aller Teilnehmer.
Teilnehmer waren v.a. Stipendiaten der Stiftung aus unterschiedlichsten Fachbereichen.
René Sternberg eröffnete die Veranstaltung am Freitagabend mit einem sehr interessanten Vortrag über Ansätze digitaler Informationsarchitekturen in Enterprise Social Networks und deren Effekte im Hinblick auf die interne Transparenz und Wissensvernetzung. Dabei konnte er viele Aspekte mit zahlreichen Beispielen aus seinen Intranet-Projekten bei HIRSCHTEC veranschaulichen. Für jeden, der sich mit dem Management moderner, das heißt sozialer Intranet-Plattformen beschäftigt, eine hoch interessante Zusammenfassung von Trends, Wirkungszusammenhängen und Lessons Learned. Den Abend haben dann Filmausschnitte aus den unterschiedlichen Augenhöhe-Filmen sowie eine Diskussion darüber abgerundet.
Mein eigener Beitrag am Samstagvormittag hätte kaum besser eingeleitet werden können. Schließlich ging es um die Implikationen der internen digitalen Wissensvernetzung für die Organisation. Ich verwende hier weiterhin gerne den Begriff „Enterprise 2.0“, auch wenn in Zeiten von Industrie 4.0 das Suffix „2.0“ zunächst wie ein Anachronismus klingen mag. Für die Teilnehmer aber kein Thema. Gerade die Koexistenz hierarchischer Strukturen und Netzwerkstrukturen – eine der Kernherausforderungen der Digitalisierung von Unternehmen – stieß auf Interesse und inspirierte sehr gute Fragen.
Die zweite Hälfte des Vormittags bestritt Matthias Schmeißer, Tech Recruitement Specialist bei Zalando. Zalando ist mit über 10.000 Mitarbeitern gerade in Berlin einer der größten Arbeitgeber, gerade im Hinblick auf Digitalisierung. Seine eindrückliche Präsentation zeigte am Beispiel des Recruiting, wie sich neue Kommunikationsformen und Kanäle auf das Recruitment von Spezialisten auswirken. Für mich waren besonders seine diversen Querbezüge interessant, beispielsweise das schöne Scribble-Video zum Thema Freisetzung intrinsischer Motivation oder der Hinweis auf x.ai – eine virtuelle Sekretärin namens Amy, mit der man per Mail kommuniziert, um Meetings zu organisieren.
Die Abrundung der Veranstaltung übernahm Kristina Mann, Nutzerforscherin bei den Telekom Innovation Labs, mit einer Live-Einführung in Design Thinking. Der Veranschaulichung der Methode folgte das praktische Ausprobieren. Die Teilnehmer stellten Prototypen her, die die verschiedenen Arbeitsplätze konkret verbessern sollen. Sie leisteten somit einen kleinen konkreten Beitrag zur Gestaltung der Zukunft.
Im Hinblick auf unsere Aktivitäten in der Gesellschaft für Wissensmanagement bleibt eine ganze Reihe von Erkenntnissen über Potenziale, aber auch Herausforderungen, die mit der Digitalisierung von Vernetzung, Kommunikation und Zusammenarbeit einhergehen. Gerade für unsere kleine Veranstaltungsreihe zum Thema des Demokratischen Unternehmens, u.a. am 26. April bei HEMA und am 20. September bei hpp Berlin, könnte sich diese Veranstaltung in der Rückschau als ein weiterer Nukleus darstellen, mit dem wir diese sehr spannende Thematik Schritt für Schritt ausleuchten.