Ein Rahmenwerk für organisationale Resilienz
Die Fachgruppe „KM und Resilienz“ hat in ihrer Arbeit aufgezeigt, wie das Wissensmanagement zur Steigerung der Resilienz in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beitragen kann. Die Analyse verdeutlicht, dass eine hohe Kompatibilität zwischen den Anforderungen an das Wissensmanagement und der Resilienz besteht. Die international anerkannten Standards ISO 30401 und DIN SPEC 91443 für Wissensmanagement sowie ISO 22316 und BS 65000 für organisationale Resilienz bieten KMU eine solide Grundlage, um ihre Wettbewerbsfähigkeit durch resiliente Praktiken zu stärken.
Durch die Analyse der ISO 22316 und BS 65000 hat die Fachgruppe zentrale organisationale Kompetenzen im Kontext der Resilienz identifiziert. Dazu gehören Führungs- und Managementfähigkeiten, Kommunikation, Risikomanagement, Kollaboration, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sowie strategisches Denken. Diese Kompetenzen sind entscheidend, um auf die Herausforderungen eines volatilen Umfelds erfolgreich reagieren zu können. Die bisherige Forschungsarbeit bietet eine Grundlage für die Weiterentwicklung von Resilienzstrategien und das Verständnis der Rolle des Wissensmanagements in diesem Prozess.
Integration von ISO- und BS-Standards mit dem Fraunhofer Resilienz-Zyklus
Das unten abgebildete Resilienz-Framework kombiniert die Standards ISO 22316 und BS 65000 mit dem Resilienz-Zyklus des Fraunhofer-Instituts (Bild 2). Es schafft ein robustes Gerüst, das die logischen Abhängigkeiten zwischen den Elementen dieser drei Quellen definiert. Dieses Rahmenwerk verknüpft Aktivitäten, die eine Organisation ausführen muss, um Ziele zu erreichen, die zur organisationalen Resilienz beitragen. Es ermöglicht auch die Identifikation von Zielen, Aktivitäten und Fähigkeiten in jeder Phase des Resilienz-Zyklus.
Zukünftige Forschungsfragen könnten sich darauf konzentrieren, die Dynamiken der Interaktion dieser Kompetenzen weiter zu erforschen und zu verstehen, wie diese Kompetenzen gezielt entwickelt und gestärkt werden können, um die Resilienz in einem sich ständig verändernden Umfeld zu erhöhen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der praktischen Anwendung des von der Fachgruppe entwickelten Resilienz-Kompetenzatlasses (Bild 2), um konkrete Strategien und Maßnahmen für die Stärkung der organisationalen Resilienz zu entwickeln.
Die Gruppe strebt zudem eine vertiefte Literaturanalyse an, um das Verständnis organisationaler Kompetenz zu schärfen und dadurch einen fundierten Rahmen für zukünftige Forschungsarbeit zu bieten.
Wir laden Interessierte ein, sich an einem fachlichen und praktischen Austausch zu beteiligen, um gemeinsam Strategien zu entwickeln, die KMU dabei unterstützen, widerstandsfähiger gegenüber Veränderungen und Krisen zu werden.
Verweis:
[1] O. Elgezabal, K. Mirchuk, K. Singer-Coudoux, M. Kretschmer, “Organisational competencies: The Essence of Emerging Resilience”, in Proc. 19th Eur. Conf. on Management Leadership and Governance, M. Rich, Ed. London, UK, Nov. 2023, pp. 125-135.