Wie funktionieren Fachgruppen in der GfWM?
Seit vielen Jahren gibt es zu unterschiedlichen Fragen des Wissensmanagement besondere Fachgruppen, in denen ein vertiefter Austausch mit einem Kreis Interessierter stattfindet. Bereits 2013 wurde die Idee dahinter als auch möglich Vorgehensweisen dargestellt.
Ideal bleibt es nicht nur beim allgemeinen, regelmäßigen Austausch in einer Fachgruppe. Häufig gelingt es, ein Ergebnis zu schaffen und das auch darzustellen – wie etwa aktuell mit der Übersetzung der Norm zum Wissensmanagement DIN ISO 30401 und dann sogar einer deutlichen Vertiefung und Spezialisierung für KMU als DIN SPEC 91443.
Beispiele für Fachgruppen gibt es auf der Website der GfWM. Es zeigt sich, dass Fachgruppen nicht „ewig“ leben, sondern auslaufen. Gründe sind so banal wie „Abschluss der Arbeitsergebnisse“ bis hin zum weniger glorreichen, aber eben auch vorkommenden „Versanden“ der Energie. Wir sind aber alle frei, ein Thema wieder aufzugreifen oder gar neu auszurichten.
Aktueller Ansprechpartner im Vorstand für Fachliches und somit auch Fachgruppen ist Manfred Bornemann. Es ist möglich, die digitalen Werkzeuge der GfWM zu nutzen – aktuell Microsoft Teams und so auch praktisch kostenlos die Zusammenarbeit zu vertiefen.
Neue Fachgruppen können nach wie vor von jedem Mitglied vorgeschlagen werden, das dann auch zumindest für die Anfangsphase die Leitung und Koordination (z.B. Terminfindung, ggf. auch Dokumentation) übernimmt. Das kann sich später entsprechend der Selbststeuerung der Fachgruppen ändern. Die Gründung kann „öffentlich“ kommuniziert werden – z.B. durch einen Beitrag im WeBlog oder durch eine schon etwas aufwendigere Gruppenwebseite nach dem Muster der bestehenden Fachgruppen. Oder im Kontext einer größeren Veranstaltung, wie das schon bald stattfindende KnowledgeCamp 2021.
Anreize zur Gründung einer Fachgruppe gibt es mehrere. Sehr stark wirkt der unmittelbare Anwendungsdruck zu einer Frage aus der Praxis. In diesem Fall treibt ein konkreter Anlass das Thema, hilft bei der Eingrenzung der Fragestellung und setzt auch häufig eine Frist oder einen Termin. Enormer Vorteil dieser Genese ist darüber hinaus eine genuine Produktivität aus dem realen Handlungsdruck.
Hier liegt auch der große Unterschied zu „grundsätzlich interessanten Themen“ – die oft engagiert diskutiert werden, dann aber eben aufgrund der Vielzahl an möglichen Entwicklungen bei gleichzeitig begrenzten Ressourcen oft nicht zum Ende kommen und manchmal auch frustrierend wirken. Umgekehrt kann die soziale Interaktion an sich aber oft genau die Motivation schaffen, die einer Idee zum Durchbruch hilft.
Als „gute Praxis“ hat sich bewährt, ein Projekt binnen Jahresfrist (plus/minus) zu bearbeiten – das ist einerseits noch überschaubar (wo werde ich in einem Jahr arbeiten / leben / … ist dann kein Thema), andererseits hängt die „Ergebnis-Karotte“ tief genug, um auch noch als Antrieb zu funktionieren. In monatlichen Abständen lässt sich bei etwas Motivation die Arbeit wirklich leisten, Zwischenschritte abstimmen und auch komplexere Aufgaben, manchmal auch mit weiteren Partnern, bewältigen. Dann kann man das Ergebnis vorstellen, feiern und – falls sich die Gruppe entschließt – in ein neues Thema oder Projekt einsteigen.
Hilfreich ist ein konkretes Projektproposal, dass die Themenstellung beschreibt und die Zielsetzung klärt – z.B. ein Vorgehensmodell entwickeln oder eine spezifische Problemstellung lösen. „Übersetzung eines Textes“ – das klingt jetzt nicht besonders schwierig – war dann aber doch aufwendig. Wir bemühen uns, Fachgruppen offen zu halten – häufig ist es aber auch sinnvoll, die Gruppen zu schließen, etwa um nicht ständig „wieder bei Null“ zu beginnen (Arbeitsweisen / Vorgehen / [Nicht-]Ziele) oder bereits geklärte Themen wieder neu aufzurollen. Eine Klärung hilft, Erwartungen zu steuern. Manchmal sind auch weitere Ressourcen nötig – etwa für die Miete eines Raumes für einen Workshop oder ähnliches. In so einem Fall kann die GfWM helfen – im kleinen Rahmen und mit entsprechender Begründung und Ergebnischancen.