Wissens- und Innovationsmanagement in der Wissenschaft (WIMWi)
Vorstellung der Fachgruppe
Herzlich Willkommen!
Wer sind wir: Wir sind die Fachgruppe “Wissens- und Innovationsmanagement in der Wissenschaft” der Gesellschaft für Wissensmanagement e. V. (https://www.gfwm.de/).
Was wollen wir: Wir wirken mit, Wissens- und Innovationsmanagementtools und -methoden in die Wissenschaft zu transferieren und hier zu etablieren. Dabei richten wir uns an Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichten, sowie GLAM-Institutionen (Galleries, Libraries, Archives, Museums). Bei uns können sich alle beteiligen, die sich für die Thematik interessieren, aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Was motiviert uns: Die Ressource “Wissen” ist für die Wissenschaft sehr wichtig. Sie kann hier in verschiedenen Formen auftreten. Wissen als Produkt des wissenschaftlichen Wirkens, Wissen in der Lehre, Wissen in der Projektarbeit usw. Gleichzeitig sind (anders als in der Industrie) häufig weder die Tools noch Methoden des Wissensmanagements (und manchmal noch nicht einmal der Begriff an sich!) in der Wissenschaft anzutreffen. Ähnliches gilt für das Innovationsmanagement.
Doch für ein systematisches Teilen von Wissen, Ideen und Erfahrungen, zur Steigerung der Effizienz und Effektivität der Prozesse und Verbesserung der Arbeitsbedingungen (und letztendlich auch für eine bessere Vernetzung durch die neu entstehende Nationale Forschungsdateninfrastruktur) bedarf es eines systematischen Wissens- und Innovationsmanagements. Langfristig führen alle diese Maßnahmen zu Qualitätsverbesserungen in Forschung, Lehre und Projektarbeit in der Wissenschaft.
Was sind unsere Ansatzpunkte / Vorgehensweisen: Ausgangspunkt sind konkrete Bedarfe / Fragestellungen der Mitglieder dieser Fachgruppe. Ausgehend von diesen Fragen wird der Status quo des Wissens- und Innovationsmanagements in der Wissenschaft ermittelt und bewertet, Sensibilität für die Thematik gefördert, verfügbare Wissens- und Innovationsmanagement-Methoden und -Werkzeuge aus Industrie und Wissenschaft werden soweit möglich und sinnvoll adaptiert und ggf. anpasst / erweitert. Insgesamt versteht sich die Fachgruppe als Plattform für den Austausch, Diskussionen und Vernetzung.
Mitmachen?
Wer sich an der Fachgruppe beteiligen (oder einfach nur mal reinschauen) möchte, schreibt eine Mail an jonathan.geiger@gfwm.de oder e.salz@fz-juelich.de oder/und trägt sich in unser Webformular ein: https://forms.gle/7HFF9NX4sRCkic8S6.
Was haben wir bereits erarbeitet?
- regelmäßige Meetings
- Bibliographie zum Thema: https://www.gfwm.de/wimwi/#Bibliographie
- Sammlung von WM-Werkzeugen und -Methoden: https://www.gfwm.de/wimwi-sammlung/
- Zuordnung von WM-Werkzeugen und -Methoden zu typischen Situationen im akademischen Arbeitsfeld: https://www.gfwm.de/wimwi/#Einsatz
- Vernetzung mit Interessierten
- Teilnahme an Konferenzen und Tagungen (insb. dem Knowledge Camp)
- Publikationen in Journals und Sammelbänden: https://www.gfwm.de/wimwi/#arbeitsergebnisse
Bildquelle: Nonaka, Ikujiro und Noboru Konno (1998): The Concept of “Ba”: Building a Foundation for Knowledge Creation, in: California Management Review, Vol. 40, Nr. 3. http://home.business.utah.edu/actme/7410/Nonaka%201998.pdf
Warum WM und IM in der Wissenschaft?
Die Arbeit in wissenschaftlichen Kontexten stellt heutzutage hohe Anforderungen: arbeiten in teilweise sehr großen dezentralen Teams, arbeiten mit digitalen Werkzeugen, arbeiten unter hohem Anstellungs- und Publikationsdruck etc. Daher muss die Wissenschaft effizient und effektiv arbeiten. Dazu gehört auch, dass sie ihr Wissen und ihre Ideen optimal dokumentiert und verwaltet (nach innen und nach außen).
Naturgemäß betreibt jede wissenschaftliche Institution bereits mehr oder weniger explizite Formen des Wissens- und Innovationsmanagements (Onboarding-Prozesse, Dokumentation, Wikis, Ideenkästen etc.). Dennoch hat sich in der Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten ein beeindruckender Tool- und Methodenkoffer entwickelt, der in wissenschaftlichen Einrichtungen weitgehend unbekannt ist. Oft sind es sogar recht schlichte Formate oder Tools, die Mitarbeiter*innen nicht nur viel Zeit sparen, sondern auch zur Reduktion von (Wiederholungs-)Fehlern und damit von Frust und Zeitverlust führen.
Selbstverständlich eignen sich nicht alle Tools und Methoden aus der Wirtschaft für Einrichtungen und Teams im Wissenschaftssystem. Dennoch sind viele davon leicht adaptierbar und lassen sich problemlos in die Workflows wissenschaftlicher Einrichtungen und Teams integrieren. Dies betrifft alle Bereiche des wissenschaftlichen Arbeitens: Recherchieren, Experimentieren, Produzieren, Publizieren, Kommunizieren, Archivieren, sowie die Hochschullehre.
Die Fachgruppe Wissens- und Innovationsmanagement in der Wissenschaft setzt sich daher dafür ein, dass verfügbare Wissens- und Innovationsmanagementtools und -methoden für das Arbeiten in wissenschaftlichen Kontexten evaluiert, kritisch diskutiert und einem weiteren Kreis zugänglich gemacht werden, um so das wissenschaftliche Arbeiten mit all seinen Aspekten zu unterstützen und zu verbessern.
Wann kann man WM- und IM-Tools und -Methoden in der Wissenschaft einsetzen?
Systematische Wissensablage
Wie lässt sich Wissen in Arbeitskontexten systematisch ablegen (und: wiederfinden)?
strukturiertes Onboarding
Wie lernt man neue Mitarbeiter*innen effizient ein und sorgt auch für den sozialen Anschluss in das Team?
Wissenskartierung
Wer in meinem direkten (beruflichen) Umfeld hat eigentlich welche Kompetenzen, welches Wissen und welche Erfahrungen?
Persönliches Wissens- und Ideenmanagement
Wie kann ich mein eigenes Wissen und meine Ideen effizient verwalten und nutzen?
akademische Weiterbildung
Wie und wo können sich Mitarbeiter*innen weiterbilden und -qualifizieren?
Hochschullehre
Inwiefern können Wissensmanagementmethoden und -werkzeuge auch in der Hochschullehre eingesetzt werden?
strukturierte Ideation
Wie lassen sich neue Ideen strukturiert generieren, verwalten und entwickeln?
externe Wissenschaftskommunikation
Inwiefern können Wissensmanagementmethoden und -werkzeuge auch für die Wissenschaftskommunikation (in die Öffentlichkeit) eingesetzt werden?
interne Wissenschaftskommunikation
Wie können wissenschaftliche Erkenntnisse in das eigene Team, die eigene Institution oder die eigene Fachcommunity kommuniziert werden?
Sharing Knowledge & Ideas als Kultur
Wie lässt sich eine Kultur der Teilung von Wissen und Ideen fördern?
Bibliographische Sammlung zum Themengebiet
Fuchs-Kittowski, Klaus, u. a., Herausgeber. Wissensmanagement in der Wissenschaft: Wissenschaftsforschung. 2004.
Meinke, Julia Hanna. Wissensmanagement im Bereich der universitären Forschung – Ergebnisse einer Delphi-Studie im Hochschulbereich. Universität Regensburg, 4. Januar 2012.
Reinmann-Rothmeier, Gabi. Wissensmanagement in der Forschung – Gedanken zu einem integrativen Forschungs-Szenario. Ludwigs-Maximilians-Universität München, 1. Januar 2001.
Sturz, Wolfgang. „Wissensmanagement in Wissensinstitutionen“. wissenschaftsmanagement, Nr. 3, 06 2007.
Wilkesmann, Uwe, und Grit Würmseer. Wissensmanagement an Universitäten. Universität Dortmund, 3. Januar 2007.
Zarcula, Andreea-Malvina. Wissensmanagement in Forschungseinrichtungen – Konzeption und Praxis. Technische Universität Darmstadt, 23. Januar 2006.
Arbeitsergebnisse der Fachgruppe
Publikationen
Geiger, Jonathan D.; Gerber, Anja; Matloch, Jessica: Die Rolle des Wissens und Wissensmanagement in Digital-Humanities-Projekten, in: Cremer, Fabian; Dogunke, Swantje; Neubert, Anna Maria; Wübbena, Thorsten (Hrsg.): „Projektmanagement und Digital Humanities. Zur klugen Gestaltung der Zusammenarbeit“, 2024, online. DOI: 10.14361/9783839469675.
Sammlung von WM- und IM-Methoden und -Tools
Die Sammlung der Werkzeuge und Methoden ist auch direkt hier zu finden.